Ein Saurier, so gut erhalten wie eine Statue

Überreste von einem Dinosaurier.
"Dinosaurier-Mumie": Seit Freitag ist in Kanada einer der am besten erhaltenen Dinosaurier in einem Museum zu sehen. Ein außergewöhnlicher Fund mit einer außergewöhnlichen Geschichte.

"Ein derart guter Zustand ist so selten wie ein Gewinn im Lotto." Voller Überschwang ist nicht nur das Magazin National Geographic: Im Royal Tyrrell Museum of Paleontology in Alberta, Kanada, ist eines der am besten erhaltenen Saurierfossile zu sehen - vielleicht sogar das beste. Oder, wie es die Washington Post ausdrückte: "Das Fossil sieht aus wie eine Statue." Die New York Times schreibt von der "Dinosaurier Mumie". Denn sowohl die Haut, als auch der Mageninhalt sind erhalten geblieben.

Auf jeden Fall ist es das besterhaltene Saurierfossil mit einem Panzer. Und so spektakulär wie das Fossil aussieht ist auch die Geschichte seiner Entdeckung, wie sie jetzt von National Geographic veröffentlicht wurde: Im März 2011 grub Shawn Funk mit seinem großen Löffelbagger in der "Millennium Mine" von Alberta - sie fördert Ölsand. "Plötzlich bin ich auf etwas gestoßen, das viel härter war als der Fels rundherum."

112 Millionen Jahre alt

Es waren "sandige braune Scheiben" , umgeben von "dunkelblaugrauem Gestein", erinnert sich Funk. Damals wusste er noch nicht: Er hatte ein 1130 Kilogramm schweres und 5,4 Meter langes Saurierfossil entdeckt. Alter: Rund 112 Millionen Jahre. Es wurde in das Royal Tyrrell Museum gebracht.

Vorsichtig befreiten die Paläontologen die Knochenfossilien von sie umgebendem Gestein. Zum Vorschein kamen die Einzelteile eines sogenannten Nodosaurus.

Das Besondere dieser Saurier: Ihr Körper war mit Knochenplatten bedeckt. Diese Panzerung bestand neben großen Platten auch aus kleinen, knöchernen Höckern und an den gepanzerten Flanken bis zu 50 Zentimeter lange Stachel.

"Diese Typen waren wie Panzer auf vier Beinen", sagte der Experte Ray Standford bereits 2012 der Washington Post.

Ein Saurier, so gut erhalten wie eine Statue
nodosaur

In den vergangenen Jahren haben die Forscher in mühevoller Kleinarbeit die fossilen Einzelteile zusammengesetzt. Seit Freitag kann das Ergebnis in dem kanadischen Museum besichtigt werden. "Wir haben nicht nur ein Skelett", erzählte Paläontologe Caleb Brown National Geographic. "Wir haben einen Dinosaurier - so, wie er wirklich war."

Im Meeresboden konserviert

Über das Ende des Sauriers kann nur spekuliert werden. Möglicherweise wurde er an einem Flussufer (er war ein Landbewohner) vom Wasser erfasst und ins Meer hinausgetrieben. Dort sank er zu Boden und wurde im Meeressediment von den Mineralien konserviert. Wo einst ein Meer war, ist heute die Ölsand-Mine (Ölsande liefern rund zehn Prozent des weltweit geförderten Erdöls).

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