Ein Mittel zur Prävention von Brustkrebs

Ein Mittel zur Prävention von Brustkrebs
Erblicher Brustkrebs kann per Medikament vorgebeugt werden - eine Amputation wäre künftig nicht mehr nötig.

Es ist eine Sensation für alle Frauen mit einer Mutation des Gens BRCA1 – das bekannteste Beispiel dafür ist Angelina Jolie. Verena Sigl , eine junge Forscherin am Wiener IMBA (Institute of Molecula Biology) hat herausgefunden, dass dieser genetisch bedingte Brustkrebs durch die Blockade eines Knochengens weitgehend verhindert werden kann. Somit könnte der Brustkrebs verhindert werden bevor er ausbricht.

Eine von acht Frauen wird im Laufe ihres Lebens mit der Diagnose konfrontiert – Frauen mit einer erblichen Mutation des BRCA1-Gens haben ein besonders hohes Risiko für das Auftreten. Dazu kommt, dass der Krebs bei ihnen in jüngeren Jahren und in einer sehr aggressiven Form auftritt.

Die nächste positive Nachricht: Es gibt schon ein passendes Medikament auf dem Markt. "Denosumab" wird derzeit bei Knochenmetastasen und bei Osteoporose verschrieben. Nach der Entdeckung von Verena Sigl könnte es zur Brustkrebs-Prävention bei BRCA1-Trägerinnen eingesetzt werden. "Eine Brustkrebs-Prävention könnte nach diesen Ergebnisse möglich sein", freut sich Institutsleiter Josef Penninger.

Im Tierversuch wurde Denosumab schon erfolgreich eingesetzt, um Brustkrebs bei Mäusen zu verhindern. Bevor es für den Einsatz gegen Brustkrebs beim Menschen zugelassen wird, sind klinische Studien nötig, um die Wirksamkeit zu bestätigen. Danach könnten Frauen mit der BRCA1-Mutation Denosumab zur Prävention einsetzen und ihr Risiko dramatisch senken – und eine doppelte Brustamputation wie bei Angelina Jolie wäre vermeidbar.

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