Der Superstar aller Vitamine

Wundervitamin? Bewiesen ist der Einfluss von Vitamin D auf das Risiko für Osteoporose, diverse Krebsarten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Vitamin D soll bei Osteoporose, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugend wirken. Was steckt dahinter?

Ein sonniges Frühlingswochenende liegt vor uns – höchste Zeit, die Energiereserven wieder aufzutanken. Vitamin D leistet hier einen wichtigen Beitrag – es gilt längst als Shooting- Star unter den Vitaminen. Versprochen wird viel – das Vitamin soll vor Diabetes, Darmerkrankungen, Herzinfarkt, Vergesslichkeit schützen. Und sogar vor Multipler Sklerose. Doch nicht alle Superkräfte konnten bisher auch bestätigt werden.

Der Pathophysiologe Meinrad Peterlik klärt auf: "Es ist an und für sich einiges dran. Das Problem ist, dass ein latenter Vitamin-D-Mangel keine Beschwerden macht, aber einen Risikofaktor für Osteoporose, Dickdarm- und Brustkrebs sowie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellt." Auch in Bezug auf andere Krebsarten und Tuberkulose haben Studien Hinweise auf einen positiven Einfluss gezeigt – ungenügende Beweise gibt es bezüglich des Zusammenhangs mit Adipositas, Diabetes und Multipler Sklerose.

Doch wie wird Vitamin D am besten aufgenommen? Vitamine sind Substanzen, die der Körper nicht selbst produzieren kann und die über die Nahrung zugeführt werden müssen. Vitamin D hat hier eine Sonderstellung, weil es vorwiegend über die körpereigene Synthese von UV-B-Strahlung produziert wird. Das heißt: Die Hauptquelle für Vitamin D ist die Sonne. Das ist allerdings kein Aufruf, ständig in der Sonne zu braten. "Es reicht, wenn täglich ein Körperbereich in der Größe von zwei Handtellern für 20 Minuten der Sonne ausgesetzt ist", erklärt Peterlik. Im Alltagsgebrauch reiche eine normale Sonnencreme.

Ernährung

Schwierig wird es allerdings im Winter. Das Solarium ist keine Alternative, sind sich Mediziner einig.

Ernährungswissenschaftler Univ.-Prof. Ibrahim Elmadfa erklärt: "Wir messen im Oktober oft doppelt so viel Vitamin D im Blut als am Ende der Winterzeit – allerdings sind die Werte nicht bedenklich niedrig. Hier ist Vitamin D ein Problemvitamin, weil es in der Ernährung nur wenige gute Quellen gibt."

In Ländern mit weniger Sonne wie Skandinavien und England werde die Milch etwa mit Vitamin D angereichert, um die Versorgung zu gewährleisten. Das sei bei uns in Österreich nicht notwendig, wenn eine ausgewogene Ernährung gewährleistet ist. Gute Vitamin-D-Quellen sind zum Beispiel fette Meeresfische wie Hering, Eigelb, Pilze und Milchprodukte. Peterlik ergänzt: "Vitamin D sollte immer mit Kalzium kombiniert werden, um vom Körper gut aufgenommen zu werden. Dann ist bis zu einem Alter von 60 Jahren keine Supplementierung notwendig." Diese wird vor allem Kindern und Senioren empfohlen – vor allem, wenn Letztere nicht mehr sehr mobil sind.

Für alle anderen sagt Elmadfa: "Ich würde nicht ohne Blutuntersuchung und ärztlichen Rat zu Vitamin D greifen. Bei einem Zuviel gibt es eine erhöhte Ablagerung von Kalzium im Körper und das ist auch nicht gut."

Booster im Selbsttest Dieser Winter hatte es in sich – nach drei grippe­freien Jahren habe ich mich in diesem Jahr plötzlich nur noch von einer Verkühlung zur nächsten gekränkelt. Schnupfen und Husten waren meine täglichen Begleiter. Kopfweh und Fieber inklusive. Zeit für eine Ursachenforschung. Was war heuer anders? Allem voran die Tatsache, dass ich in diesem Winter nicht auf Urlaub war – Sonnetanken in den Tropen war sonst Pflichtprogramm. Heuer wurde dieser Urlaub nach hinten verschoben – mit solchen Auswirkungen? Scheint so. Mein Arzt verordnete mir eine erhöhte Dosis Vitamin-D-Tropfen, knapp zwei Monate später gab es den Gegencheck mit einem Bluttest. Siehe da: Meine Vitamin-D-Werte waren noch immer unter der empfohlenen Norm. Immerhin, Schnupfen und Husten haben sich verabschiedet. Kopfweh und Fieber waren auch schon lange nicht mehr da. Der verordnete Vitaminzusatz hat gewirkt. Der Urlaub für das nächste Jahr ist auch schon in Planung.

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