Cranberries helfen nicht bei Harnwegsinfekten

Cranberries helfen nicht bei Harnwegsinfekten
Die Früchte sind offenbar nicht so wirksam wie bisher gedacht.

Für viele Frauen sind sie erstes Mittel, wenn sich in den Harnwegen ein schmerzhaftes Brennen einstellt: Cranberries sind ein beliebtes Hausmittel gegen Harnwegsinfekte oder Blasenentzündungen. Doch immer häufiger kommen Studien zum Schluss, dass Extrakte, Säfte oder Tabletten aus der leuchtend roten Frucht wirkungslos sind. Nun betont das sogar der amerikanische Ärzteverband "American Medical Association" in seinem Fachjournal. Die kanadische Mikrobiologin Lindsay Nicolle schreibt, seit fast 100 Jahren suche man nun nach Belegen, dass Cranberries die Harnwege vor Infektionen schützen können, ohne sie zu finden.

Inhaltsstoff soll Bakterien in Harnwegen hemmen

Wasser auf die Mühlen von Wissenschaftlerin wie Nicolle ist eine neue Studie der Universität Yale, die die Wirkungslosigkeit von Cranberry-Extrakt an älteren Frauen zeigte. 185 Altenheim-Bewohnerinnen hatten ein Jahr lang täglich entweder zwei Cranberry-Tabletten mit dem bakterienhemmenden Stoff Proanthocyanidin oder ein Placebo eingenommen. Jene Frauen, die Cranberry-Tabletten bekamen, erkrankten ebenso oft an Blasenentzündungen wie die Placebo-Gruppe. In ihrem Urin fanden sich ebenso oft Entzündungen auslösende Bakterien.

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