Brustverkleinerung mit 17 - ein Risiko?

Die Schauspielerin Ariel Winter ließ sich mit 17 Jahren die Brust verkleinern.

Immer wieder wurde Ariel Winter, Star aus der US-Serie "Modern Family", wegen ihrer großen Oberweite gemobbt. Die 17-Jährige litt aber nicht nur psychisch unter ihrer Brust, sondern vor allem körperlich. "Mein Nacken schmerzte, und ich hatte Probleme mit meiner Wirbelsäule", sagte sie der Zeitschrift Glamour.

Wie jetzt bekannt wurde, hatte sich die Schauspielerin im Juni einer Brustverkleinerung unterzogen - statt Körbchengröße H hat sie jetzt E. Sie fühle sich "befreit" und "wie eine neue Person". Auch auf ihrem Instagram-Profil schwärmte Winter von ihrem neuen Leben.

Nach Winters öffentlichem Bekenntnis stellen sich viele die Frage, ob eine Brustverkleinerung mit 17 sinnvoll ist. "Eine Brustverkleinerung kann nahezu in jedem Alter vorgenommen werden", sagt Ass.-Prof. Klaus Schrögendorfer, Facharzt für plastische Chirurgie und Dozent an der MedUni Wien. Er selbst habe auch schon junge Frauen im Alter von 14 oder 15 Jahren operiert - das sei zwar sehr selten, komme aber durchaus vor. "Wenn eine Jugendliche zu mir kommt, frage ich sie zuerst, wann das Brustwachstum aufgehört hat. Wenn die Brust noch wächst, warte ich noch ein halbes Jahr mit der Operation", so Schrögendorfer. Generell gilt: Hat die Patientin Normalgewicht hat und werden pro Seite 500 Gramm abgenommen, übernimmt die Krankenkassa die Kosten für den Eingriff.

Schwer eingeschränkt

Sinnvoll sei eine Reduktion dann, wenn die Brust so groß ist, dass die Patientin in ihrer Lebensqualität deutlich engeschränkt ist. "Viele junge Frauen mit großer Brust können nicht laufen, keinen Sport treiben und haben Probleme mit der Kleidung." Auch Ariel Winter fasste ihren Entschluss, als sie kein passendes Bikinioberteil mehr fand.

Auch die psychische Belastung ist nicht zu unterschätzen. "Gerade in diesem Alter kommt es aufgrund von solchen Äußerlichkeiten oft zu Mobbing", weiß Schrögendorfer. Ariel Winter berichtet im Interview, wie sehr sie darunter gelitten hat, ständig auf ihre Oberweite reduziert zu werden.

Viele junge Frauen warten mit einer Verkleinerung, bis sie ihre Familienplanung abgeschlossen haben. Laut Schrögendorfer ist das nicht unbedingt nötig. "Es kommt auf die Technik an: Wenn die Brustwarze nach der OP weiterhin mit der Drüse in Verbindung bleibt, ist Stillen durchaus möglich."

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