Seltene Albino-Orcas gesichtet

Forscher beobachteten mindestens fünf weiße Schwertwale
Die empfindlichen weißen Schwertwale ziehen an der russischen Ostküste vorbei.

Sie sind extrem selten und empfindlich – weiße Schwertwale. Vor einigen Jahren tauften Forscher einen Orca auf den Namen "Iceberg", aufgrund seiner hoch aufragenden weißen Rückenflosse. Nun haben sie das Tier erneut gesichtet – vor der Ostküste Russlands und mit mindestens fünf weiteren Albinos. Diese Orcas – Männchen, Weibchen und Kälber – gehören verschiedenen Gruppen an, abgesehen von einer weißen Orca-Mutter, die mit einem weißen Kalb unterwegs gewesen sei.

Es könnten sogar bis zu acht Exemplare sein, die bei Kamtschatka und vorgelagerten Inseln im Nordpazifik leben, schreiben die Forscher des "Far East Russia Orca Projects" (FEROP) in der Fachzeitschrift Aquatic Mammals.

Empfindlich für Sonnenbrand

Erwachsene Albinos sind laut Experten unter den Walen so selten, weil die Tiere empfindlicher für Sonnenbrand seien und schlechter sehen könnten, was die Jagdchancen und die Lebenserwartung schmälere.

Umso zufriedener sind die Forscher, dass der weiße Orca "Iceberg" nach wie vor unter seinen Artgenossen weilt. "Er ist gesund und nach wie vor im Verband seiner 13-köpfigen Familie", erklärte Erich Hoyt, Wissenschaftler von "Whale and Dolphin Conservation" (WDC) und Co-Direktor des Far East Russia Orca Project (FEROP). "Wir nehmen an, dass er jetzt mindestens 22 Jahre alt ist – für einen männlichen Orca also in der Mitte des Lebens steht."

Die russischen Gewässer beherbergen damit die höchste bekannte Dichte von weißen Schwertwalen weltweit. Im Gegensatz dazu wurde den Angaben zufolge in den Gewässern der Antarktis, wo die größte Orca-Population der Welt lebt, noch nie ein weißer Schwertwal gesichtet. Experten fordern daher gesteigerte Schutzbemühungen, damit die besonderen Riesen ohne Gefahr ihre Runden ziehen können.

Kommentare