13-Jähriger nach Zimt-Wettessen im Koma

Die Blutzucker regulierende Wirkung von Zimt setzt schon bei einer Tagesdosis von einem Gramm Zimt (entspricht ungefähr einem halben Teelöffel) ein. Das zeigt eine Studie, die im Fachmagazin Diabetes Care veröffentlicht wurde. In der Untersuchung erhielten Testpersonen entweder täglich ein, drei oder sechs Gramm Zimt in Form von Kapseln.
Der Junge nahm an der sogenannten „Cinnamon-Challenge“ teil. Was Zimt im Körper auslösen kann.

Fünf Tage lag ein 13-jähriger Niederländer im Koma, nachdem er einen Teelöffel Zimt zu sich nahm, ohne Flüssigkeit dazu zu trinken. Der Jugendliche aus der Nähe von Amsterdam habe an der sogenannten „Cinnamon-Challenge“ teilgenommen. Dieser „Wettbewerb“ ist ein Internet-Phänomen, das bereits seit 2007 bekannt ist. Teilnehmer schlucken entweder einen Teelöffel oder einen Esslöffel Zimt, ohne dabei Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auf den ersten Blick klingt die Aufgabe einfach, doch der Zimt entzieht der Mundhöhle sofort Wasser. Das Schlucken ist dann fast unmöglich. Teilnehmer der Challenge laden Videos von ihren Versuchen auf Portalen wie YouTube hoch, zahlreiche Nachahmer tun es ihnen gleich. Ärzte raten von dem durchaus gefährlichen Bewerb ab.

Atemstörungen

Viel trockenen Zimt zu schlucken, kann schwere Atemstörungen und Ersticken zur Folge haben. Bei dem 13-jährigen Niederländer kam es zu akutem Sauerstoffmangel, der ihn ins Koma fallen ließ. Der eingeatmete Zimt kann außerdem zu Lungenentzündungen und schweren allergischen Reaktionen führen. Minderwertiger Zimt kann zudem toxisches Cumarin enthalten. Tierversuche zeigen, dass sich aus Cumarin lebervergiftende Substanzen bilden können. Ob sich dies auf den Menschen übertragen lässt, ist aber nicht eindeutig geklärt. Die Befürchtung, dass Cumarin krebserregende Eigenschaften haben könnte, wurde in einer Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit im Jahr 2004 widerlegt.

Übliche Mengen ungefährlich

Manche Menschen reagieren besonders empfindlich. Bei ihnen kann es neben Allergien auch zu Leberschäden kommen. Große Mengen können bei empfindlichen Personen auch Kopfschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden auslösen. Die Mengen Zimt, die üblicherweise über Nahrungsmittel aufgenommen werden, stellen laut Österreichischer Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) kein Problem dar. Auch zur Advents- und Weihnachtszeit, wo Zimt über Süßspeisen vermehrt aufgenommen wird, halten sich die Mengen in für nicht empfindliche Personen meist unschädlichen Grenzen. Anders als bei der „Cinnamon-Challenge“ wird der Zimt auch nicht auf einen Schwung aufgenommen, sondern in kleineren Mengen verteilt.

Mehr dazu: Kann man zu viel Zimt essen?

Der 13-Jährige Junge aus den Niederlanden ist mittlerweile wieder aus dem Koma aufgewacht. Über seine Ärzte ließ er eine Botschaft ausrichten: „Nicht nachmachen!“

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