Zypern: Rohstoffe als Garantie für Kredite?
Neuer Chef, altes Problem: Bei der ersten Eurogruppen-Sitzung unter dem Vorsitz des niederländischen Finanzministers Jeroen Dijsselbloem ging es – wieder einmal – um Zypern. Nach den Präsidentenwahlen am Sonntag soll im März ein Hilfspaket für den Inselstaat beschlossen werden, das rund 18 Milliarden Euro umfassen soll.
Geldwäsche-Verdacht
Ein weiteres Problem: Im aufgeblasenen zypriotischen Bankensektor lagert viel Geld aus Russland – der Verdacht der Geldwäsche wird immer wieder geäußert. Die Europäische Zentralbank fordert, dass eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vor Ort prüft; die Regierung in Nikosia lehnt dies jedoch strikt ab.
Finanzminister Vassos Shiarly hat sich am Montag auch gegen eine Beteiligung privater Gläubiger zur Rettung des Landes ausgesprochen: „Das werden wir nicht akzeptieren.“ Für Finanzministerin Maria Fekter ist es „zu früh, jetzt einzelne Dinge herauszugreifen. Es muss ein Paket sein, aber das wird es erst im März geben.“
Rohstoffe
Im Gespräch ist auch, die riesigen Erdgasvorkommen Zyperns als Garantie für die Kredite zu nutzen, die 2011 unter dem Meeresboden entdeckt wurden. Experten gehen davon aus, dass ab 2014 Gas gewonnen werden kann; der Marktwert der zypriotischen Öl- und Erdgasvorkommen wird auf mehrere hundert Milliarden Euro geschätzt. Eine solche Rohstoff-Garantie gilt jedoch als kompliziert; sie wäre ein Novum in der Eurokrise
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