Zweite Millionen-Pleite eines Stahlbauers

Zuletzt war das Unternehmen als Fiat-Werkstätte tätig
Der Ausfall eines Großkunden bringt niederösterreichischen Betrieb endgültig in die Bredouille.

Im September 2016 ist das Stahlbauerunternehmen EAZ GmbH mit Sitz im niederösterreichischen Obergrafendorf mit 6,6 Millionen Euro in der Pleite geschlittert und wollte sich mit einem Sanierungsplan samt 20 Prozent Quote entschulden. Davon wurden auch acht Prozent Barquote bezahlt.

„Die weitere Teilquote in Höhe von sechs Prozent konnte nicht mehr bezahlt werden, da ein Großkunde wegfiel“, sagt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform zum KURIER. Das Unternehmen, vertreten von der renommierten Anwaltskanzlei Urbanek Lind Schmied Reisch, hat nun die Eröffnung eines Konkursverfahrens beantragt.

Der Hintergrund

Das Unternehmen wurde 1966 gegründet, beschäftigt sich im Bereich Aluminium-Edelstahl. Sie fertigt Schaltschränke, Messtechnik-Geräte und Produkte für Tunnelprojekte sowie Flachbettdrucker für Druck von besonders witterungsbeständigen Schildern für Messen, Parkplätze, Wegweiser und Werbungen. Der damals abgeschlossene Sanierungsplan sah eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren vor. Die erste Teilquote von acht Prozent wurde laut Creditreform bezahlt. Die weitere Teilquote (sechs Prozent) konnte nicht mehr bezahlt werden, da ein Großkunde wegfiel. Für diesen sollten Luftreinigungsdecken für Operationssäle hergestellt werden. Das Umsatzvolumen solle bei einer Million Euro liegen. Zugleich verließen zahlreiche Mitarbeiter das Unternehmen. Der potenzielle Auftraggeber wechselte angeblich zu einem Konkurrenzunternehmen.

Früher wurden 65 Mitarbeiter beschäftigt, heute nur noch 39. Sie warten auf die Junigehälter und die Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 170.000 Euro.

Dem Vernehmen ist beabsichtigt, das Unternehmen nur kurzfristig fortzuführen, um eine bessere Verwertung des Betriebes zu erzielen.

Laut Alexander Klikovits vom KSV1870 werden die Schulden mit rund 3,12 Millionen Euro beziffert. Eien Betriebsliegenschaft mit einem Verkehrswert in Höhe von 1,5 Millionen Euro ist in dieser Höhe von einer Bank gepfändet. Eine zweite Liegenschaft wird auf 220.000 Euro geschätzt. Der Maschinenpark und die übrigen Fahrnisse haben eine Verkehrswert in Höhe von 920.650 und einen Liquidationswert in Höhe von 252.800 Euro.

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