Zitterpartie

Wirtschaft von innen: OeBS Provisionsskandal: Die Frage der Revision
Das Schicksal der gesamten Euro-Zone hängt 2012 von Italien ab.

Es ist ein kleiner Lichtblick, mehr nicht. Italien hat neue Anleihen um sieben Milliarden Euro am Markt untergebracht und muss etwas niedrigere Zinsen zahlen, das ist die positive Nachricht. Doch das Zinsniveau für langfristige Gelder ist nach wie vor sehr hoch, ein klares Indiz für die Skepsis der Anleger.

Zu Euphorie gibt es keinen Anlass. Italien muss weiterzittern. Die Staatsfinanzen sind in einem katastrophalen Zustand, die Wirtschaft des Landes steht vor einer Rezession. Die Regierung Monti muss bis zu den Wahlen im Frühjahr 2013 das Kunststück schaffen, den Staatshaushalt ins Lot zu bringen und gleichzeitig die Wirtschaft anzukurbeln.

Gelingt die Wende in Italien nicht, dann zerbricht die Euro-Zone. Darüber sollten wir uns keine Illusionen machen. Kein Rettungsschirm ist in der Lage, die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone aufzufangen und den nachfolgenden finanziellen Flächenbrand einzudämmen. Doch noch lebt das Prinzip Hoffnung, vielleicht gelingt Monti der Balanceakt tatsächlich.

2012 sollten wir uns allerdings sehr konkret damit beschäftigen, dass ein Land austreten könnte. Der Abschied Griechenlands aus der Eurozone darf nicht mehr länger tabuisiert werden – sorry, Herr Professor Aiginger. Kein vernünftiger Mensch wünscht sich das, doch dieses Szenario ist durchaus im Bereich des Möglichen.

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