Zinstief kostete Österreicher pro Kopf 1300 Euro

Österreichs Manager zieht es trotz verlockend hoher Gehälter nur selten ins Ausland.
Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008.

Kreditnehmer sind die Gewinner des Zinstiefs, Sparer die Verlierer. Österreichs Haushalte fahren deshalb mit der Niedrigzinspolitik der EZB besonders schlecht: Seit 2008 haben die Haushalte 10,4 Milliarden Euro Nettozinseinkommen verloren, ergab eine Studie des Versicherers Allianz. Pro Kopf entspricht das einem Minus von 1300 Euro. Die Unternehmen haben sich hingegen fast 11 Mrd. Euro erspart. Gemeint ist die Differenz zwischen Spar- und Kreditzinsen, also Erträgen und Kosten, verglichen mit dem Jahr 2008.

In den Niederlanden, Frankreich und Belgien stehen die Haushalte ebenfalls auf der Verliererseite, in Deutschland summieren sich die Einbußen auf 96 Mrd. Euro. Für seine Landsleute ist EZB-Chef Mario Draghi ebenfalls kein Segensbringer. Italiens Haushalte sind mit 164 Mrd. Euro die größten Verlierer. Das klingt überraschend, aber während der Staat tief in der Kreide steht, haben die Privaten ordentlich Erspartes auf der hohen Kante. Gewinner sind die Haushalte in Finnland oder Portugal, weil sie weniger Zinsen für Kredite zahlen. In Spanien summiert sich die Nettoersparnis auf 125 Milliarden Euro.

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