Zielpunkt: 700 ehemalige Mitarbeiter noch ohne Job

Zielpunkt-Kette musste Ende November 2015 Insolvenz anmelden.
Insolvenzverwalter erwartet Quote von rund 20 Prozent.

Eine Quote von zirka 20 Prozent - so viel werden die Gläubiger der insolventen und Mitte Februar geschlossenen Supermarketkette Zielpunkt nach Angaben des Insolvenzverwalters Georg Freimüller erhalten. Mit der Auszahlung rechnet er im ersten Halbjahr 2017. Bisher sei für 105 der 226 Zielpunkt-Filialen ein neuer Nachmieter gefunden worden, sagte Freimüller am Montag zur APA.

Bis dato haben die Gläubiger 5.900 Forderungen gegenüber Zielpunkt in Höhe von 160 Mio. Euro angemeldet, davon hat der Masseverwalter 115 Mio. Euro anerkannt. Seit 1. Juli erhält der Insolvenzverwalter keine Erlöse mehr aus der Verwertung der Filialen.

Nachdem die Zielpunkt-Mutter Pfeiffer der Supermarkt-Tochter kein weiteres Geld einschoss, musste die Kette Ende November 2015 Insolvenz anmelden. Ende Juni waren 699 der ehemals 2.700 Zielpunkt-Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice (AMS) registriert, davon 546 arbeitslos, 151 in Schulungen und 2 Lehrlinge.

Die von der Gewerkschaft geäußerte Kritik an der Geschäftspolitik der Konzernmutter lässt der Insolvenzverwalter nicht gelten. "Die Firma Pfeiffer hat sich leider übernommen. Trotz entsprechenden Einsatzes an Mitteln konnte Zielpunkt leider nicht gerettet werden", so der Masseverwalter. Von Pfeiffer seien an Zielpunkt "30,4 Mio. Euro tatsächlich geflossen". Freimüller lässt nun dennoch die gesamte Konzernverrechnung, auch die Immobiliengeschäfte, auf Angemessenheit überprüfen. Ein Sachverständiger wurde bestellt und nimmt in Kürze seine Arbeit auf.

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