Zahlen mit Karte soll bald billiger werden

Zahlen mit Karte soll bald billiger werden
Händler werden Millionen sparen - sie sollen einen Teil an die Konsumenten weitergeben.

Konsumenten sollen schon bald mehr Klarheit darüber haben, welche Kosten bei Zahlungen mit Kredit- und Bankomatkarten anfallen. Das EU-Parlament beschloss am Dienstag eine Neuregelung, der zuvor auch schon die Regierungen zugestimmt hatten. Sie sieht mehr Transparenz vor sowie eine Deckelung der Gebühren, die ab September in Kraft treten soll. Bei Kreditkarten soll dann in ganz Europa ein Limit von 0,3 Prozent, bei Debitkarten – z.B. Maestro-Bankomatkarten – eine Grenze von 0,2 Prozent des Umsatzes gelten. Die Deckelung soll sowohl national als auch bei internationalen Zahlungen gelten. Bislang waren die Sätze in den 28 EU-Staaten sehr unterschiedlich. Innerhalb Österreichs macht die Gebühr bei Kreditkartenzahlung derzeit meist ein Prozent des Rechnungsbetrages aus.

Für den Kunden waren diese Gebühren meist nicht sichtbar – außer indirekt, wenn etwa Geschäfte die Zahlung mit Kreditkarte erst ab einem gewissen Einkaufsbetrag akzeptieren. Denn die sogenannten Interbankengebühren werden vom Händler an seine Bank gezahlt, die diesen Betrag an die Bank des Konsumenten weitergibt.

Wer profitiert

Betroffen von den Limits sind vor allem die Kreditkarten von Mastercard und Visa, die in der EU einen Marktanteil von 90 Prozent erreichen. „Gerade diese großen Konzerne nutzen ihre dominierende Marktposition aus“, sagt die Grün-Abgeordnete Ulrike Lunacek. Bisher hätten die Einzelhändler jährlich rund zehn Milliarden Euro für Gebühren bei Kartenzahlungen hinlegen müssen. ÖVP-Mandatar Othmar Karas fordert, dass die Ersparnisse von den Händlern an die Kunden weitergegeben werden soll: Allein in Österreich würden die Gebühren nun um 52 Millionen Euro pro Jahr sinken. „Davon müssen auch die Kartenbesitzer selber profitieren“, sagt Karas.

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