Zähe KV-Verhandlungen bei Caritas

Zähe KV-Verhandlungen bei Caritas
Das Angebot decke nicht einmal den Inflationsverlust ab, kritisiert die Gewerkschaft. Die Caritas weist dies zurück.

Bei Kollektivverhandlungen hat die Nächstenliebe Pause - auch bei der Caritas: Nach zwei Runden sind die Fronten verhärtet, heute Freitag wird weiterverhandelt.

Die Arbeitgeberseite habe den Angestellten bisher einen realen Gehaltszuwachs verweigert, hieß es seitens der GPA-djp. Die bis jetzt von der Caritas gelegten Angebote wären nicht einmal in der Lage, den Wertverlust der Gehälter durch die Inflation auszugleichen.

"Vor allem die Angestellten der Gesundheits- und Sozialbereiche, die sich um behinderte, alte, kranke Menschen oder um Flüchtlinge kümmern und damit sehr hohen Ansprüchen in Pflege und Betreuung gerecht werden, verdienen auch 2012 einen fairen Gehaltsabschluss, der ihre Einkommen nachhaltig sichert", teilte die Gewerkschaft mit. Rund 12.000 Angestellte sind betroffen.

"Einfach nicht wahr"

Zähe KV-Verhandlungen bei Caritas

Die Caritas weist indes die Kritik zurück. Er könne die Aufregung nicht nachvollziehen, betonte der Vorsitzende des Caritas-Kollektivvertragsvereins, Gerhard Reischl, via Kathpress. Dass das im Raum stehende Angebot der Caritas nicht einmal den Wertverlust der Gehälter durch die Inflation ausgleiche, sei "einfach nicht wahr".

Das Angebot liege im Bereich des Abschlusses der Bundesbediensteten und damit über der vom Wirtschaftsforschungsinstitut prognostizierten Inflationsrate, so Reischl. Er plädierte dafür, während der laufenden Kollektivvertrags-Verhandlungen auf eine "Verunsicherung der Caritas-Mitarbeiter" zu verzichten.

Dritte Verhandlungsrunde am Freitag

Um auf die Arbeitnehmer-Forderungen aufmerksam zu machen, ist Freitagvormittag eine Betriebsräte-Konferenz vor der Caritas der Erzdiözese Wien geplant. Die GPA-djp unterstützt die Beschäftigten mit einer öffentlichen Mahnwache.

Nach Angaben der GPA-djp sei die durchschnittliche Caritas-Mitarbeiterin zu 82 Prozent weiblich, 41 Jahre alt und rund 27 Stunden (rund 72 Prozent) beschäftigt. Knapp dreiviertel der Beschäftigten arbeitet Teilzeit.

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