Wohnbauförderung der Länder läuft schief

Wohnbauförderung der Länder läuft schief
"Echte Lösungen für leistbares Wohnen": ÖGB-Präsident Foglar warnt vor laufend steigenden Mieten.

„Das untere Einkommens-Viertel muss bereits mehr als 50 Prozent des Monatslohns für das Wohnen aufwenden.“ Erich Foglar, Präsident des Österreichischen Gewerkschaftsbunds (ÖGB), verdeutlichte bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Echte Lösungen für leistbares Wohnen“ ein Problem, das „zur Gefahr für den Sozialstaat werden könnte“.

Als einen Grund für die steigenden Mieten haben Gewerkschaft und Experten der Bauindustrie, Wirtschaftsforscher und der Wirtschaftskammer, die das Strategiepapier „Wohnen 2020“ verfasst haben, die Fehlleitung der Wohnbauförderung durch die Länder ausgemacht. „Die Verländerung dieser Förderung 1984 war ein Fehler. Die Länder machen mit den Geldern alles, nur keinen Wohnbau“, kritisierte Josef Muchitsch, Vorsitzender der Gewerkschaft Bau – Holz. So sei damit in Kärnten ein Fußballstadion oder in St. Anton ein Bahnhof gebaut worden. Das Burgenland und die Steiermark förderten damit den Einbau von Alarmanlagen. Wohnen müsse zum politischen Thema erhoben werden, das Strategiepapier soll dafür eine Grundlage bilden.

Eine Milliarde

Zur Finanzierung des Baus von leistbaren Wohnungen haben die Experten einen konkreten Vorschlag präsentiert: Eine neue Bundesagentur für Wohnen sollte am Kapitalmarkt Geld aufnehmen, das wegen der Spitzenbonität der Republik günstig sei. Dieses billige Geld soll in den Bau leistbarer Wohnungen fließen. „Eine Milliarde Euro pro Jahr könnte auf diese Weise aufgebracht werden“, so s-Bausparkassen-Chef Josef Schmidinger.

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