Wirtschaftswachstum: Eurozone zieht mit USA gleich

Container-Verladung im Hamburger Hafen
OECD hebt Erwartungen für das laufende Jahr an, 2018 sollen die USA wieder vorne liegen.

Die Eurozone wird einer OECD-Prognose zufolge in diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum die USA einholen. In beiden Regionen werde das Bruttoinlandsprodukt um 2,1 Prozent zulegen, sagte die Industriestaatenorganisation am Mittwoch voraus. Im Juni hatte sie für die Währungsunion noch ein Plus von lediglich 1,8 Prozent erwartet. Die Vorhersage für die Vereinigten Staaten blieb dagegen unverändert.

2018 sollen die USA mit einem Plus von 2,4 Prozent wieder die Nase vorn haben, da sich der Aufschwung in der Eurozone dann mit 1,9 Prozent etwas verlangsamen werde.

Das Münchner Ifo-Institut, das Schweizer KOF und das italienische Statistikamt Istat sagten am Mittwoch zudem voraus, dass sowohl im dritten als auch im vierten Quartal das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone um 0,6 Prozent wachsen dürfte. Bereits im Frühjahr expandierte die Wirtschaft in der Währungsunion in diesem Tempo. Für 2017 würde das ein Wachstum von 2,3 Prozent bedeuten.

Zu den Risiken zählen die Institute eine Verschlechterung der Wachstumsaussichten in den USA, die sich aus weiteren Enttäuschungen im Hinblick auf die zukünftige Wirtschaftspolitik der Regierung von Präsident Donald Trump ergeben könnten.

Wachstum bei Deutschland und Frankreich

Für Deutschland hob die OECD ihre Vorhersage für das laufende Jahr auf 2,2 von bisher 2,0 Prozent an, für 2018 auf 2,1 von 2,0 Prozent. Der Exporteuropameister profitiert nicht zuletzt von der besseren Weltwirtschaft. Diese soll in diesem Jahr um 3,5 Prozent und im kommenden mit 3,7 Prozent merklich wachsen.

"Eine Zunahme bei Investitionen, Beschäftigung und Handel unterstützt synchrones Wachstum in den meisten Ländern", erklärte die OECD. Allerdings sei auf mittlere Sicht ein starkes und nachhaltiges Wachstum noch nicht gesichert.

Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft des gemeinsamen europäischen Währungsgebiets wird der OECD zufolge im laufenden Jahr um 1,7 Prozent wachsen, das sind 0,4 Punkte mehr als zunächst prognostiziert. Auch Italien schneidet mit plus 1,4 Prozent um 0,4 Punkte besser ab.

Vergleichsweise langsam dürfte die britische Wirtschaft expandieren. In diesem Jahr soll es noch zu einem Plus von 1,6 Prozent reichen, 2018 aber nur noch zu 1,0 Prozent. Großbritannien leidet unter der Verunsicherung durch den geplanten Austritt aus der Europäischen Union.

Die OECD-Prognose für China wurde für heuer und nächstes Jahr um jeweils 0,2 Prozentpunkte gegenüber der Juni-Prognose angehoben: 2017 soll die chinesische Wirtschaft um 6,8 Prozent zulegen, 2018 dann um 6,6 Prozent.

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