Wirtschaftskammer NÖ startet Aktion "Halbzeitbilanz"

WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl.
WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl fürchtet sich zudem "nicht vor der Abschaffung der verpflichtenden Kammermitgliedschaft".

Die Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ) hat am Freitag die Aktion "Halbzeitbilanz" gestartet. Seit Beginn der Funktionsperiode mit 1. Jänner 2015 bis zum 30. Juni 2017 wurden 150.000 Betreuungs- und Beratungsfälle verzeichnet. "Wir vertreten als Kammer die Anliegen der gesamten Wirtschaft", sagte WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl, die sich in einem Pressegespräch für die Pflichtmitgliedschaft aussprach.

"Wir sprechen mit einer starken Stimme für alle", so Zwazl. Zur Diskussion um das Aus der verpflichtenden Kammermitgliedschaft sagte die WKNÖ-Präsidentin: "Wir fürchten uns nicht vor der Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft", für sie als Unternehmerin sei die Pflichtmitgliedschaft aber wichtig. Der Nominierung von Harald Mahrer als Nachfolger von Christoph Leitl als Wirtschaftsbundobmann stehe sie positiv gegenüber. Zwazl selbst möchte die volle Funktionsperiode erfüllen, wie sie auf Nachfrage erklärte: "Ich bin bis 2020 gewählt." Zu den laufenden Koalitionsverhandlungen meinte sie: "Jetzt lassen wir einmal arbeiten."

Entbürokratisierung bis Kooperation

Mit einer Multimedia-Kampagne und einer Besuchsoffensive der Funktionäre bei Betrieben sollen Mitgliedsunternehmen im Rahmen der Aktion "Halbzeitbilanz" über die Leistungen der Kammer informiert werden und Feedback eingeholt werden. Mittransportiert werden sollen Anliegen der NÖ Wirtschaft, die in einem Positionspapier unter dem Motto "Mehr" in sieben Kapitel - von Entbürokratisierung bis Kooperation - zusammengefasst sind.

Jährlich nutzen 57.000 Personen das Serviceangebot, man erreiche 60 Prozent der Mitgliedsbetriebe, so WKNÖ-Direktor Franz Wiedersich. Von den insgesamt mehr als 200 Leistungen wurde seit 2015 die Unterstützung bei Behörden mit Eingaben und Schriftsätzen am häufigsten in Anspruch genommen - 60.000 Kunden bzw. Geschäftspartner fragten diese nach. 40.000 holten Auskünfte zu Arbeits- und Sozialrecht, Steuer- und Finanzrecht sowie zu Vergabe-und Umweltrecht ein. 14.000 Geschäftspartner nahmen Gründungs-, Förderungsberatungen und ökologische Betriebsberatungen in Anspruch und 10.000 wandten sich für branchenspezifische Fachauskünfte an die Kammer.

EPU Hälfte der Mitglieder

Die 64.000 Ein-Personen-Unternehmen (EPU) machen fast die Hälfte der Mitglieder aus, sie haben demnach durchschnittlich eineinhalb Mal jährlich Kontakt mit der WKNÖ. Die rund 37.000 Klein- und Mittelbetriebe bis 99 Mitarbeiter haben im Durchschnitt zwei Mal und die rund 600 Großunternehmen ab 100 Beschäftigten 19 Mal Kontakt mit der Kammer. Die Dienstleistungsqualität werde in Mitgliederumfragen mit der Gesamtnote 1,8 beurteilt, so Zwazl. Als weitere Angebote der Wirtschaftskammer wurden u.a. das Wifi mit rund 125.500 Teilnehmern im Betrachtungszeitraum, die New Design University in St. Pölten mit derzeit 507 Studenten oder die heuer gestarteten Auslandspraktika für Lehrlinge unter dem Motto "Let's Walz" genannt.

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