Leitl bittet Schönborn, Missverständnis aufzuklären

Christoph Leitl ist ein aufmerksamer Leser von Kardinal Christoph Schönborns Kolumne.
"Wirtschaft, die tötet": Ein Satz im Evangelium missfiel Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl.

Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon." Dieser Bibelstelle (Mt 6,24–34) widmete Kardinal Christoph Schönborn am 2. März sein Sonntagsevangelium in der Krone bunt. Ein Satz davon missfiel Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl. Das geht aus einem Brief hervorgeht, der dem KURIER zugespielt wurde. Schönborn schreibt, was passiert, wenn der Mensch dem Götzen Geld alles unterordnet: "Dann wird die Wirtschaft wichtiger als der Mensch, jene Wirtschaft, von der Papst Franziskus sagt, dass sie töte."

"Freude in sehr engen Grenzen gehalten"

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Darüber habe sich seine "Freude in sehr engen Grenzen gehalten", so Leitl in dem Schreiben (gerichtet an: "Eminenz! Lieber Christoph!"). Er fragt nach: "Was versteht du unter ,die Wirtschaft‘? Wenn es die internationale Finanzspekulation ist, dann stimme ich mit dir vollkommen überein. Im allgemeinen Sprachgebrauch jedoch versteht man unter ,die Wirtschaft‘ unsere Betriebe, die den Menschen dienen, eine Rekordzahl an Menschen beschäftigen, mit ihren Steuern und Abgaben den Wohlstand unseres Landes erhalten und Talente und Begabungen entfalten." Leitl ortet ein Missverständnis und bittet Schönborn, dieses bei Gelegenheit geradezurücken.

Auf Anfrage des KURIER wollte Leitl den Brief nicht kommentieren. Dieser sei als "private Korrespondenz" zu sehen.

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