Wilders will zurück zum Gulden

In den Niederlanden hat die Europawahl den Charakter einer Richtungsentscheidung für oder gegen die EU. Laut Umfragen liefern sich die "Partei für die Freiheit" (PVV) des Rechtspopulisten Geert Wilders und die pro-europäische linksliberale Partei D66 ein Rennen um den ersten Platz. Wilders tritt unter dem Motto "NExit" (Niederlande-Exit) für einen EU-Austritt seines Landes ein.
Auch die Niederlande müssen kräftig sparen. Eine euroskeptische Agentur bescheinigt dem Rechtspopulisten, dass ein Euro-Ausstieg billiger käme als die Hilfsgelder.

Die Niederlande gehören zu den wenigen Euro-Staaten, die noch die Bestnote AAA für ihre Kreditwürdigkeit haben. Sie pochen in der Euro-Zone auf eine harte Haltung gegenüber den hoch verschuldeten Krisenstaaten, stecken aber selbst seit Juli in einer Rezession und müssen nun auch kräftig sparen.

Die Koalition aus Liberalen und Christdemokraten braucht für ein Sparprogramm die Unterstützung der rechts-populistischen Freiheitspartei von Geert Wilders, die sich gegen Einschnitte sträubt - und nicht nur das: Wilders will raus aus dem Euro und zurück zur alten Währung.

"Finden den Gulden sexy"

Wilders forderte am Montag auf einer Pressekonferenz in Den Haag einen Volksentscheid zu dem Thema. "Herman van Rompuy findet den Euro sexy, wir finden den Gulden sexy", sagte Wilders. Gestützt auf eine von seiner Partei in Auftrag gegebene Studie fügte er hinzu: "Der Euro ist keine Devise, der Euro kostet Geld".

Die Niederlande wären Wilders zufolge außerhalb der Eurozone wesentlich besser dran. Das gelte unter anderem für das Wirtschaftswachstum. Der Austritt aus der Währungszone bringe zwar Kosten von 51 Milliarden Euro mit sich. Dies werde aber wettgemacht durch das Geld, das nicht für die "Rettung" von oder "Hilfe" für Griechenland, Italien, Portugal und Spanien gezahlt werden müsse, nämlich mehr als 125 Milliarden Euro bis 2015. Die Studie wurde von der offen euroskeptischen Agentur Lombard Street Research in London erstellt.

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