Wien-Tourismus mit Rekord-Halbjahr

Wien-Tourismus mit Rekord-Halbjahr
Über 5 Mio. Gäste nächtigten zwischen Jänner und Juni in Wien - das ist das bisher beste Halbjahresergebnis der Bundeshauptstadt.

Norbert Kettner kann höchst zufrieden sein. Schließlich kann der Chef vom Wien Tourismus über ein Rekord-Halbjahr jubeln. 5,08 Millionen Gäste nächtigten zwischen Jänner und Juni in der Bundeshauptstadt (+5,3% gegenüber 2010) - das ist das bisher beste Halbjahresergebnis, das die Wiener Tourismusbranche je eingefahren hat. Positiv: Aus Ländern, die als Hoffnungsmärkte gelten, strömten in absoluten Zahlen mehr Besucher nach Wien - aus Zentral- und Südamerika plus 48%, aus China plus 40% und aus den arabischen Länder plus 32%. Getrübt wird die Freude von der Tatsache, dass weniger Gäste aus den beiden wichtigsten Märkten Deutschland (- 1%) und Österreich (- 4%) in Wien nächtigten. Der Abwärtstrend betrifft auch Wien-Besucher aus Japan (- 3%) und Griechenland, wo die Nächtigungszahlen gleich um 29% einbrachen. Kettner führte dies auf die "derzeitige Situation im Euroraum" zurück.

Paradox: Das derzeit anhaltende Schlechtwetter könnte für zusätzliche Nächtigungen sorgen. Aufgrund der unwirtlichen Situation würden sich einige Urlauber, die eigentlich in anderen Bundesländern Erholung suchten, für einen kurzfristigen Besuch der Bundeshauptstadt entscheiden, sagte eine Wien-Tourismus-Sprecherin. Der Städtetourismus gilt generell als kaum wetterabhängig.

Mehr Umsatz, höhere Bettenauslastung

Positiv fiel zudem der Nettonächtigungsumsatz zwischen Jänner und Mai aus: Die Hotellerie konnte 182,3 Mio. Euro erwirtschaften (+ 12% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2010) und damit auch um 4,8% über dem bisherigen Rekordwert von 2008 liegt.

Ebenfalls gestiegen, wenn auch nur gering, ist die Bettenauslastung - trotz höheren Angebots. Obwohl im ersten Halbjahr um 1.800 Betten mehr zur Verfügung standen, verbesserte sich die Auslastung von 51,6 auf 52,5 Prozent. Laut Kettner verträgt Wien im derzeit stark wachsenden Budget- und Luxusbereich durchaus noch mehr Angebot, da internationale Marken neue Gäste anziehen würden. Schwierig könne es hingegen im mittleren Preissegment werden, wo ein Verdrängungswettbewerb drohe, sollten noch mehr Hotels dazukommen, sagte er auf Nachfrage.

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