Dramatische Nacht: Wie sich Lauda durchsetzte

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Ryanair hatte das beste Angebot, doch um 3:13 Uhr war Lauda der Sieger.

In dieser Verhandlungsnacht überschlugen sich die Ereignisse. Airline-Gründer Niki Lauda schaffte es, das Blatt doch noch zu seinen Gunsten zu wenden.

Die Chronik der Ereignisse:
Bis Freitag um Mitternacht waren bei der Insolenzverwalterin, der Wiener Anwältin Ulla Reisch, drei Angebote eingelangt. Der britisch-spanische Luftfahrtkonzern IAG/Vueling ging erneut ins Rennen, ebenso Lauda mit seinen Partnern, dem Reiseveranstalter Thomas Cook und dessen Ferienfluggesellschaft Condor.

Übers Wochenende analysierte und bewerteten die auf Übernahmen spezialisierten M&A-Experten der internationalen Anwaltskanzlei Freshfields die Offerte. Die Kanzlei hatte bereits zuletzt im Auftrag des deutschen Insolvenzverwalters Lucas Flöther die Angebote bewertet und war in der Materie gut bewandert.

Am Montag um 14.00 präsentierte Freshfields in der Kanzlei von Reisch die drei Angebote. Eindeutig vorne lag die irische Ryanair, Europas größte Billig-Airline.

Um 16.00 begannen die Verhandlungen mit den drei Bietergruppen. Deren Vertreter saßen vor der Tür und wurden immer wieder in den Verhandlungsraum vor den Gläubigerausschuss gerufen. Ryanair war mit 10 Mann hoch eingeflogen, von Vueling war der Chef mit 12 Mitarbeitern gekommen.

Die Verhandlungen spitzen sich zu, alle drei Bieter legten nach, sodass sich die Angebote immer stärker aneinander anglichen. Es ging nicht nur um die Preise, sondern auch um die Konditionen. Zum Beispiel wie viele Flugzeuge übernommen werden und wie das Angebot für die Mitarbeiter aussieht. In diesem Punkt besserte Lauda zuletzt deutlich nach.

Um 3.13 schließlich hatte das Team von Lauda die Nase vorne. Der Gläubigerausschuss entschied einstimmig. Um 4.30 Uhr unterschrieb Lauda, der die ganze Nacht mit seinem Anwalt und einem Manager vor Ort war, schließlich den Notariatsakt.

Jetzt muss noch der Gläubigerausschuss in Berlin entscheiden, wo ebenfalls ein Insolvenzverfahren läuft. Alle Beteiligten sind sehr zuversichtlich, dass die Deutschen der Entscheidung zustimmen.

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