Weniger Gütertransport auf Schiene

…noch hinter ihrer Tochter Rail Cargo (390.100 Euro für drei Vorstände).
Anstatt Gütertransport von der Straße weg und auf Schiene zu bringen, geschieht durch neue ÖBB-Angebote das Gegenteil.

Am Freitag vergangene Woche noch wies Verkehrsministerin Doris Bures darauf hin, dass die Verlagerung des Verkehrs auf die Straße nicht umweltfreundlich sei und daher letztlich nicht billiger. Und dennoch: Bei der ÖBB-Tochter Rail Cargo Austria (RCA) führten neue Rahmenbedingungen beim Transport von Gütern mit Einschränkung des Angebots und Preissteigerungen zu starken Verlagerungen von Gütertransporten auf die Straße. 22 befragte Unternehmen haben seither zusammen 500.000 Tonnen Güter von der Schiene auf die Straße umgeschichtet, sagte Wifo-Experte Stefan Schönfelder, der im Auftrag der Transportwirtschaft an einer entsprechenden Studie arbeitet, am Montag in Wien.

22 Firmen, die an der Umfrage teilnahmen, haben demnach 11 Prozent ihres Schienentransports (500.000 t) von der Schiene auf die Straße verlagert. Würde man dies auf den gesamten österreichischen Schienentransport umlegen, entspräche das 9,25 Mio. Tonnen, die im Vergleich zu 2010 von der Schiene wegverlegt wurden. Das würde 190.000 Tonnen zusätzlichen CO2-Ausstoß erzeugen, sagte Schönfelder. Außerdem würden die Straßen stärker belastet. "Die Anpassung des Produktangebotes und die Preiserhöhungen der RCA zwingen einige Unternehmen, ihre Waren per Lkw zu transportieren" heißt es in der Studie, die von Wifo und Joanneum Research erstellt wird und deren vollständige Ergebnisse in Kürze vorliegen sollen.

Bahn auf langen Strecken im Vorteil

Die Bahn habe vor allem beim Langstreckentransport von schweren Gütern Vorteile, erinnerte Roman Stiftner, Präsident der Bundesvereinigung Logistik Österreich. Um die Waren direkt auf die Schiene zu bringen, sei der weitere Ausbau der Anschlussbahnen wichtig, forderte er in der gemeinsamen Pressekonferenz. Es drohe eine Halbierung der Förderung für Anschlussbahnen von 15 auf 7,5 Mio. Euro im Jahr 2013. Aber schon jetzt gingen zwei Drittel des innerösterreichischen Güterverkehrs über Anschlussbahnen. Wenn man diese Förderung reduziere, werde dies zu höheren Kosten an anderer Stelle führen.

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