Welt - Europa - Österreich

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Während die Welt in Kopenhagen im Endspurt beim Ringen um die Zukunft sind, wollen wir noch einmal betrachten, "was bisher geschah".

Während die Welt bzw. deren Vertreter in Kopenhagen in den Endspurt beim Ringen um die Zukunft sind, wollen wir noch einmal betrachten, "was bisher geschah", beziehungsweise wo Europa und insbesondere Österreich beim Erreichen der bereits gesteckten Ziele stehen.

Im Zuge des Kyoto-Prozesses hat man sich innerhalb der Europäischen Union auf ein Einsparziel von 8 % geeinigt (für Kyoto-Periode 2008 - 2012 im Vergleich zum Basisjahr 1990). Dieses Ziel umfasst die so genannten ehemaligen EU-15-Länder Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und Großbritannien.

Burden-Sharing: individuelle Ziele für jedes Land

Das Ziel von 8 % wurde im Rahmen eines "Burden-Sharing-Prozesses" auf die einzelnen Länder nicht-linear umgelegt. In einem politischen Diskussionsprozess, wurde für alle teilnehmenden Länder ein individuelles Einsparziel festgesetzt - dabei wurden Faktoren wie Wirtschaftsleistung, Emissionsniveau, etc. berücksichtigt. Für Österreich wurde etwa ein Ziel von -13 % festgelegt, während (zu diesem Zeitpunkt) ökonomisch schwächeren Ländern wie Irland, Griechenland oder Spanien sogar ein Anstieg der Emissionen zugestanden wurde. Die folgende Abbildung 3 zeigt die aktuellsten Entwicklungen der Emissionen (bzw. aktuellsten prognostizierten Werte der Kommission). Aktuell liegt der Einsparwert innerhalb der EU-15 bei -5 % und die Kommission zeigt sich sehr optimistisch, dass im Jahr 2012 das EU-weite Ziel nicht nur erfüllt, sondern sogar übererfüllt wird.

Wie in der oben gezeigten Abbildung zu sehen ist, konnten alle Länder ihre Emissionen gegenüber dem Basisjahr verringern oder zumindest stabilisieren - mit einer Ausnahme: Österreich.

Klimaschutz in Österreich

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Österreich hat sich im Rahmen des EU-weiten "Burden-Sharing-Prozesses" dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis zur Kyoto-Periode 2008/2012 um 13 % gegenüber dem Basisjahr 1990 zu reduzieren.

1990 lagen die Emissionen bei einem Wert von 79 Mio. t CO2-Äquivalent. Die aktuellsten Daten zeigen einen Wert von 88 Mio. t - damit müssten, um das Kyoto-Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2012 die Emissionen um 19,2 Mio. t auf 68,8 Mio. t reduziert werden. Interessant: allein 9 Mio. t (entspricht fast 47 % der gesamten notwendigen Einsparung) sollten über die flexiblen Mechanismen (JI/CDM) im Ausland realisiert werden.

Aus sektoraler Sicht, fallen 29 % der Treibhausgasemissionen in Österreich auf die Industrie und das produzierende Gewerbe, knapp 28 % auf den Verkehr, knapp 16 % auf die Energieaufbringung, rund 13 % auf die Raumwärme und weitere kleine Anteile auf Landwirtschaft, Abfallwirtschaft fluorierte Gase sowie sonstige Emissionsquellen.

Einzig bei dem Bereich der Raumwärme ist man im Sinne des Kyoto-Prozesses auf Schiene - bei allen anderen Sektoren müssen zur Zielerreichung noch deutliche Reduktionen realisiert werden.

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