Weitere Millionen-Pleite eines Autohändlers

Zweite Pleite führt zur Unternehmensschließung
Oberösterreichisches Autohaus (Honda, Suzuki) schreibt seit drei Jahren Verluste, es soll aber fortgeführt werden.

Auffällig viele Autohändler mussten heuer schon den Weg zum Insolvenzgericht antreten. Jetzt hat es auch das Autohaus Legat in Seewalchen erwischt, Das Unternehmen ( Legat Autohaus Seewalchen GmbH) hat am Landesgericht Wels einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Das bestätigt der Gläubigerschutzverband KSV1870 dem KURIER. 23 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen. Laut Otto Zotter vom KSV1870 betragen die Schulden rund 1,129 Millionen Euro, 500.000 Euro auf Rückstellungen für Abfertigungen, Beendigungsansprüche und nicht konsumierte Urlaube; 150.000 Euro betreffen Bankschulden, die aber mit 100.000 Euro besichert sind.

Im Geschäftsjahr 2014 wurden rund 3,13 Millionen Euro umgesetzt, aber ein Verlust in Höhe von 163.000 Euro geschrieben. Im Jahr 2016 konnte der Umsatz auf 3,41 Millionen Euro erhöht werden, der Jahres-Verlust betrug 119.000 Euro. Die Verluste wurden fortgeschrieben. Das Unternehmen, das Autos der Marken Honda und Suzuki verkauft und eine Kfz-Werkstätte betreibt, hat im Vorjahr dann einen Bilanzverlust in Höhe von 1,59 Millionen Euro verbuchen müssen, das Eigenkapital beträgt minus 431.500 Euro.

Große Probleme

Dem Vernehmen nach hat das Autohaus im Jahr 2016 wurden 26 Neuwagen der Marke Honda, 22 neue Suzuki und 29 Gebrauchtfahrzeuge verkauft. Die Verkaufszahlen sind laut Legat in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, wobei vor allem im Jahr 2016 darüber hinaus massive Lieferverzögerungen der neuen Modelle Honda HRV und Honda Jazz zu Schwierigkeiten im Verkauf geführt haben sollen. Auch die Spenglerei kämpft seit Jahren mit rückläuifigen Umsätzen. Legt führt diesen Umstand auf die entwicklungen in der Versicherungsbranche zurück, das heißt: Es werden wenigen Unfallautos repariert und über Wrackbörsen verwertet. Außerdem verlor Legat einen Großkunden eines Kfz-Leasingunternehmens, dessen Fuhrpark betreut wurde.

Indes konnte die rückgängigen Umsätze in der Kfz-Lackiererei durch neue Bereiche, Boots- und Industrielackierungen, teilweise ausgeglichen werden. Andererseits wurden die bestehenden Bankfinanzierungen für den Neuwagenkauf aufgebraucht, frisches Kapital stellten die Banken aufgrund des negativen Eigenkapitals nicht mehr zur Verfügung.

Letztendlich konnte keine positive Fortbestehungsprognose mehr erstellt werden. "Das Autohaus hat mit dem Bereich KFZ-Verwertung hohe Verluste eingefahren und ist überschuldet und zahlungsunfähig", heißt es dazu vom KSV1870. "Dieser Bereich KFZ-Verwertung wurde bereits geschlossen. Es fehlt jetzt aber an Geld für dringend nötige Investitionen und für die Neuwagenfinanzierung."

Die Zukunft

Der Betrieb soll laut KSV1870 fortgeführt werden. Die Umsatzprognosen sind positiv.

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