Weitere Klagen gegen Deutsche Bank und UBS

Erneute Rechtsstreitigkeiten belasten die Quartalszahlen.

Die Deutsche Bank und die Schweizer UBS stehen laut eigenen Angaben im Visier von Aufsichtsbehörden wegen dubioser Machenschaften im Hochfrequenzhandel. Die Deutsche Bank sprach von "Auskunftsersuchen" verschiedener Behörden und kündigte Kooperationsbereitschaft an. Beide sind zudem von einer Sammelklage betroffen, die Verstöße gegen die US-Wertpapiergesetze vorwirft. Der Vorwurf: Die Geldhäuser sollen wie andere Institute auf Handelsplattformen, die sie selbst betreiben, Investoren systematisch zu hohe Gebühren verrechnet und diese zudem gegenüber Hochfrequenzhändlern benachteiligt haben. Das besonders Perfide: Es wurde ihnen versprochen, dass auf diesen Plattformen keine Hochfrequenzhändler tätig seien. Die britische Bank Barclays soll Großkunden sogar gezielt mit Informationen anderer Marktteilnehmer versorgt haben. Diese außerbörslichen Plattformen zeichnen sich dadurch aus, dass Käufer und Verkäufer ihre Orders nicht publik machen, bevor sie ein Geschäft abgeschlossen haben. Daher werden diese virtuellen Handelsräume in der Fachsprache „Dark Pools“ genannt.

Die jüngsten Vorwürfe sind die letzten in einer Reihe von Verfehlungen der Deutschen Bank. Insgesamt ist sie in rund 6000 Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Das Institut soll Zinssätze sowie die Kurse von Währungen und Rohstoffen manipuliert haben. Auch wegen möglicher Verstöße gegen US-Handelssanktionen bei Geschäften mit sogenannten Schurkenstaaten droht eine Strafe.

Infolge gab es bei den Deutschen im zweiten Quartal Rückstellungen für Rechtsrisiken von 470 Mio. Euro. Zusätzlich könnten dem aktuellen Quartalsbericht zufolge weitere Belastungen von 3,2 Mrd. Euro kommen, für die die Bank noch keine Vorsorge in der Bilanz getroffen hat. Der Gewinn fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 238 Mio. Euro.

Die UBS steigerte hingegen trotz einer Rekordstrafe von 300 Mio. Euro (wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in Deutschland) den Gewinn um 15 Prozent auf 652 Mio. Euro. Vorstandschef Sergio Ermotti äußerte sich am Dienstag enttäuscht über die Höhe der Buße. Die Strafen fielen in jüngster Zeit offenbar immer höher aus, sagte er. UBS steht auch in anderen Ländern wier Frankreich und Belgien im Verdacht, Kunden beim Verstecken von Schwarzgeld geholfen zu haben. In den USA konnte die Schweizer Bank 2009 mit der Zahlung einer Strafe von 780 Mio. Dollar eine Anklage wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abwenden.

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