Weißrussland hebt Leitzins auf 45 Prozent

Weißrussland hebt Leitzins auf 45 Prozent
Die ehemalige Sowjetrepublik versucht die rasende Inflation in den Griff zu bekommen. Die Preise stiegen im Laufe des Jahres um 88 Prozent.

Das von einer schweren Wirtschafts- und Währungskrise getroffene Weißrussland hat seinen Leitzins auf 45 Prozent angehoben. Die weißrussische Zentralbank beschloss den Zinsschritt um fünf Prozent am Donnerstag. Es ist die zwölfte Erhöhung in Folge. Mit dem höheren Leitzins solle die rasende Inflation bekämpft werden, erklärte die Notenbank. Die Preise in Weißrussland sind in den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres bereits um 88,7 Prozent in die Höhe geschossen.

 

Die ehemalige Sowjetrepublik Weißrussland macht ihre schwerste Krise seit dem Amtsantritt des autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko vor 17 Jahren durch. Die Regierung lockerte in diesem Jahr in mehreren Schritten den Wechselkurs zu ausländischen Währungen. Beim bisher letzten Schritt dieser Art im Oktober verlor der weißrussische Rubel ein Drittel an Wert.

Die weißrussische Notenbank traf ihre Zinsentscheidung am gleichen Tag wie die Europäische Zentralbank. Diese dürfte den Leitzins für die Euro-Zone nach Meinung von Beobachtern am Donnerstag senken - zuletzt hatte sie den Zinssatz von 1,5 auf 1,25 Prozent herabgesetzt.

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