Weinmesse Vinexpo: Die große Chance

Österreichs Winzer setzen seit dem Glykol-Weinskandal auf Qualität
Export-Offensive. 100 ausgesuchte Weinhändler sind derzeit auf Einkaufstour in Österreich.

Österreich wurde tatsächlich auserwählt. Es ist das erste Gastland der international renommierten Weinmesse Vinexpo. Die Profis in Sachen Wein und Spirituosen sind üblicherweise in Bordeaux, Hong Kong oder Tokio aktiv.

Warum sich die Vinexpo-Veranstalter als erstes Gastland für ein im internationalen Vergleich sehr kleines Weinland entschieden haben, wird auf der Homepage erklärt.

Heiße Destination

Österreich ist eines der "heißesten aufstrebenden Destinationen" wenn es um Weine mit "individueller Qualität und natürlichen Charakter" geht. Zitiert wird auch der Chef der Österreich Weinmarketing (ÖWM), Willi Klinger: "Es gibt weltweit keinen anderen Ort wo frische Weine so kompakt und dicht sind und opulente Weine so agil." Die ÖWM ist Kooperationspartner der Vinexpo.

Gemäß dem neuen Konzept für Gastländer wurden 100 ausgesuchte Weinhändler für zwei Tage nach Österreich eingeladen. Auf dem Programm stehen nicht nur Verkostungen, sondern auch persönliche Kontakte mit den Winzern, Spaziergänge durch die Weingärten und Verkaufsgespräche. Heute, Montag, beginnt das Programm für die Weinhändler.

Die Vinexpo ist eine große Chance, neue Exportmärkten zu erschließen. Das ist eine gute Voraussetzung um die bisher erfolgreiche Strategie fortzusetzen.

Qualität statt Glykol

Seit dem Glykol-Weinskandal Mitte der 80er setzt die österreichische Weinwirtschaft auf die Qualitätsschiene. Der Exportwert des heimischen Weins ist seither deutlich gesteigen. Der Wertzuwachs kam zustande, obwohl die Exportmenge seit 2003 gesunken ist.

Weinmesse Vinexpo: Die große Chance
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Das ist möglich weil in Exportmärkten außerhalb der EU wie etwa Schweiz, USA oder China die Kunden bereit sind, für eine Flasche Wein deutlich mehr Geld auszugeben. Im vergangenen Jahr wurden um 1,3 Liter mehr hochwertiger Flaschenwein exportiert. Das brachte eine Umsatzsteigerung von 4,7 Millionen Euro allein in diesem Segment.

Mit einem kräftigen Plus von 12 Prozent steigen die Exporte in die USA im vergangenen Jahr erstmals über 12 Millionen Euro. Dabei gab es in den vergangen Jahren mengenmäßig unterdurchschnittliche Ernten. Der meiste Wein wird nach wie vor nach Deutschland verkauft.

Allerdings hat die heimische Weinwirtschaft ein Problem. Die produzierten Mengen sind im internationalen Vergleich gering. Daher ist intensives Marketing notwendig, um den mangelnden Bekanntheitsgrad des österreichischen Weins im Ausland auszugleichen. Veranstaltungen mit internationalen Einkäufern wie die Vinexpo sind eine große Hilfe.

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