Wien Energie hat Millionen-Klage am Hals

Wien Energie hält fest, selbst Geschädigte der PPP-Pleite gewesen zu sein.
"Ungerechtfertigte Vertragsrücktritte" sollen die Pleite von Auftragnehmer PPP verursacht haben.

Der städtische Energieversorger Wien Energie ist mit einer Millionen-Klage konfrontiert. Am Freitag hat Michael Lentsch, Masseverwalter der Rohrleitungs-Baufirma Peter Peninger Pipelines (PPP), beim Handelsgericht 3,74 Millionen Euro eingeklagt. Eine weitere Klage über rund fünf Millionen Euro soll folgen.

In der aktuellen Klage wird der Wien Energie, Nachfolgerin der Fernwärme Wien, vorgeworfen, "durch ungerechtfertigte Vertragsrücktritte" die Pleite des Auftragnehmers PPP Anfang 2012 verursacht zu haben. Man machte damals angebliche Mängel geltend. "Auslöser der Insolvenz war die Zahlungsverweigerung der Fernwärme Wien", behauptet Lentsch. "Wir klagen jetzt jene Leistungen ein, die PPP erbracht hat, die aber nicht bezahlt wurden." Zuvor waren außergerichtliche Verhandlungen gescheitert. Brisant ist der Fall deshalb, weil es Firmeninhaber Peter Peninger war, der im Herbst 2011 mutmaßlich verbotene Preisabsprachen zwischen Mitarbeitern der Fernwärme Wien und Rohrleitungsfirmen aufgedeckt hatte. Eine Anklage soll bald vorliegen.

Indes hält Wien Energie in einer Stellungnahme fest, dass sie damals Strafanzeige erstattete, selbst Geschädigte sei und die Aufarbeitung intensiv unterstütze. Auf den Vorwurf des Masseverwalters Lentsch ging Wien Energie nicht ein.

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