Warren Buffett hat Prostatakrebs

Milliardäre wie der Investor Warren Buffett vermehren ihr Vermögen und zahlen dabei nur geringe Steuern.
Der 81-jährige Starinvestor hat Prostatakrebs im Frühstadium. Ans Aufhören denkt Buffet aber nicht.

Starinvestor Warren Buffett hat Prostatakrebs in einem frühen Stadium. "Die gute Nachricht ist, dass meine Ärzte mir gesagt haben, dass mein Zustand keineswegs lebensbedrohlich ist", schrieb der Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway am Dienstag seinen Anteilseignern. "Die Untersuchungen haben keinen Anhaltspunkt dafür geliefert, dass sich der Krebs irgendwo sonst in meinem Körper ausgebreitet hat."

Der 81-jährige Buffett, der bis zuletzt immer topfit wirkte, wird nun Mitte Juli eine zweimonatige Strahlentherapie beginnen. "Die Therapie wird mich bei Reisen einschränken, aber meinen sonstigen Tagesablauf in keiner Weise ändern", schrieb Buffett und versicherte: "Ich fühle mich großartig, als ob ich gesund wäre."

Der laut Forbes-Magazin drittreichste Mensch der Welt hatte erst jüngst die Nachfolge in seinem milliardenschweren Firmenimperium geregelt. Doch der Name des Nachfolgers wird streng unter Verschluss gehalten. Selbst der Betroffene soll nach Aussagen von Buffett nichts von seiner Wahl wissen. Buffett hatte nur soviel verraten, dass er seinen Nachfolger aus den Managern seiner zahlreichen Tochterfirmen ausgewählt hat.

Vieles deutet darauf hin, dass der fürs Rückversicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway zuständige Ajit Jain der neue Buffett wird. Jain sei schnell, leistungsfähig, entscheidungsfreudig und besitze einen Verstand, der einzigartig im Versicherungsgeschäft sei, lobte der Altmeister seinen Zögling jüngst über den grünen Klee.

Schon seit Jahren wird darüber spekuliert, wer Buffett einmal beerben könnte. Der einst als Kronzprinz geltende David Sokol war über zweifelhafte Aktiengeschäfte gestolpert. Mittlerweile zeichnet sich ab, dass niemand mehr die Machtfülle von Buffett selbst haben wird. Stattdessen werden die Rollen aufgeteilt, sollte Buffett einmal nicht mehr sein. So hat Buffett im vergangenen Jahr die beiden Investmentexperten Todd Combs und Ted Weschler eingestellt, um ihm bei seinen Finanzmarktgeschäften unter die Arme zu greifen.

Orakel von Omaha

Buffett gilt mit einem vom Magazin Forbes geschätzten privaten Vermögen von 44 Mrd. Dollar (33,5 Mrd. Euro) als der drittreichste Mensch der Welt. Sein Riecher fürs Geldverdienen hatte ihm den Spitznamen "Orakel von Omaha" eingebracht. Seine zahlreichen Fans in aller Welt schätzen aber vor allem, dass der erfolgreiche Investor bodenständig geblieben ist. Sein Lebensstil gilt als bescheiden, seine einzigen Laster sind Cola und Steaks.

Warren Buffett steht seit einem halben Jahrhundert an der Spitze von Berkshire Hathaway und hat aus dem unbedeutenden Textilhersteller eines der wertvollsten Unternehmen der Welt gemacht. An der Börse ist die Holding rund 200 Mrd. Dollar schwer. Die Berkshire-Aktie gab nach der Schockmeldung nachbörslich leicht nach.

Zu Berkshire Hathaway gehören Aktienpakete an Großkonzernen wie Coca-Cola oder IBM und darüber hinaus rund 80 eigene Tochtergesellschaften von Versicherungen bis zu einer Fast-Food-Kette. Buffett und sein 88-jähriger Geschäftspartner Charlie Munger hatten bis zuletzt keinerlei Anstalten gemacht, das Ruder aus der Hand zu geben. Das rüstige Gespann wird nach derzeitigem Stand wie immer im Mai die Aktionäre auf der jährlichen Hauptversammlung in Omaha begrüßen.

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