Wachstumsmarkt Nummer eins ist Südkorea

Skyline von Seoul, Südkorea.
Für Investoren und Unternehmer besonders anziehend. Gefolgt von Katar und China.

Unternehmer und Investoren auf der Suche nach neuen Märkten sollten ein Auge auf Südkorea werfen. Dem Land bescheinigt eine Studie in der März-Ausgabe des Bloomberg Markets-Magazin die größten Chancen. Sowohl Südkorea als auch die Nummer drei, China, sollten von den geringen Ölpreisen und der stark wachsenden Wirtschaft im jeweiligen Land deutlicher als andere Wachstumsmärkte profitieren. Für Bloomberg ist Südkorea unter allen Staaten der Welt sogar auf Rang fünf in der Rubrik "Einfach wirtschaften".

Südkoreas Wirtschaft wuchs im Vorjahr 3,3 Prozent, nach 3,0 Prozent 2013.Heuer sollen es 3,4 Prozent sein. Viele Konzerne sind stark exportorientiert – zugleich aber auch eine Gefahr bei einer schwachen Weltwirtschaft. Schon jetzt leiden die Koreaner unter dem schwächeren japanischen Yen, der ihre Exporte nach Japan teurer werden lässt. Auch ING-DiBa-Emerging-Markets-Stratege Maarten-Jan Bakkum ist skeptisch. "das strukturelle Wachstum bleibt wegen der mangelnden Liberalisierung der Wirtschaft und der übermäßigen Verschuldung der privaten Haushalte schwach."

Hinterfragenswert ist auch die positive Einschätzung für China. Zwar boomt die Börse mit Dutzenden Neunotierungen und einem Plus des Schanghai-Composite-Index im Vorjahr von 58 Prozent. Ein geplantes Gesetz soll erhebliche Erleichterungen für internationale Direktinvestitionen ermöglichen. Zu erwarten ist auch eine weiterhin lockere Geldpolitik der Zentralbank, die das Wachstum in Schwung halten soll. Die Kreditvergabe wurde erleichtert und der Yuan könnte bald abwerten.

Auf der Bremse

Doch das ist auch ein Problem. Das Wachstum ist zum Teil künstlich und liegt mit angepeilten sieben Prozent hinter den 7,4 Prozent des Vorjahres – der ohnehin schon schwächste Wert seit 24 Jahren. "China bremst hinunter", sagt Monika Rosen-Philipp, Chefanalystin Bank Austria Private Banking.

Hinter Südkorea, aber vor China liegt auf Rang zwei Katar. Auf vier folgen die Arabischen Emirate und auf fünf Chile. Die besten europäischen Länder sind Lettland (9) und Polen (10). Weit abgeschlagen sind Russland (22), Griechenland (23) und Indien (24).

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