Wachstum hängt von gewählter Strategie ab

Karte NUTS-3-Regionen in Österreich, Prognose Bevölkerungswachstum bis 2020, Standorte stark wachsender Unternehmen GRAFIK 0081-17, 88 x 68 mm
Wenn Konzerne den richtigen Weg einschlagen, legen sie überproportional zu.

Warum schaffen es einige Unternehmen, weit überdurchschnittlich zu Mitbewerbern zu wachsen? Dieser Frage ging die Boston Consulting Group ( BCG) nach. Das eindeutige Ergebnis: Auf die richtige Strategie kommt es an. Ein Punkt dabei: "Firmen sollen über lokale Grenzen hinausdenken", sagt BCG-Österreich-Chef Hannes Pichler. Alter der Firma oder Größe würden hingegen keine Rolle spielen.

BCG hat in Österreich 84 Konzerne ausgemacht, die zwischen 2006 und 2014 ihre Umsätze verdoppelt und weltweit mehr als 100.000 Jobs geschaffen haben. Sie schafften es in diesem Zeitraum, um mindestens 50 Prozent schneller zu wachsen als der internationale Branchendurchschnitt. Diese "Growth Dynamos" erzielten im Durchschnitt ein Wachstum von 112 Prozent, während es in der Vergleichsgruppe nur 16 Prozent waren. Mehr als die Hälfte der besonders stark wachsenden heimischen Firmen waren in den Branchen Auto, Maschinenbau, Papier/Verpackung und Tourismus aktiv. Zu den Wachstumskaisern zählen u.a. Andritz, AVL List, Berndorf, FACC, Kelag, Miba, Mondi, Novomatic, Palfinger, Prinzhorn, Rosenbauer, Roth Heizöle, Schoeller Bleckmann, Vamed, und Zizala Lichtsysteme.

Neuinterpretation

Um dazuzuzählen, sollte man laut BCG nicht nur auf spektakuläre Maßnahmen, radikale Innovationen oder milliardenschwere Mega-Fusionen setzen. Sehr erfolgreich sei es auch, Ideen anderer Firmen aufzugreifen und "neu zu interpretieren", so Pichler. Auch Zukäufe können klein sein, in Summe aber zu starkem Wachstum führen. Unterm Strich sollte das Verhältnis zu organischem Wachstum ausgeglichen sein.

Wichtige weitere äußere Faktoren seien möglichst wenig Bürokratie, gefolgt von guter Infrastruktur und eine Region mit wachsender Bevölkerung. "In Regionen mit rückläufiger Bevölkerung gibt es keine Wachstumskaiser", sagt Pichler. Eine Verlegung des Standortes bringe nichts: Kein Wachstumskaiser sei in den vergangenen Jahren umgezogen.

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