VW-Mann bekennt sich in den USA für schuldig

Monate hindurch plädierte Oliver Schmidt auf nicht schuldig. Jetzt kam der Sinneswandel. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Oliver Schmidts Albtraum begann am 7. Januar. Das FBI fing den VW-Manager vor der Rückreise nach Deutschland ab, der jährliche Winterurlaub in Florida endete mit klickenden Handschellen. Seitdem ist der langjährige VW-Mitarbeiter in Haft. Bei der strafrechtlichen Aufarbeitung des Abgas-Skandals ist Schmidt die zentrale Figur – zumindest in den USA, wo außer ihm nur ein Ingenieur gefasst wurde, der rasch einen Kronzeugen-Deal schloss.
Schmidt, der laut Anklage bis März 2015 in leitender VW-Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut war, wird beschuldigt, Teil einer Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen US-Umweltgesetze gewesen zu sein. Das US-Justizministerium hatte den Fall ursprünglich mit elf Anklagepunkten eröffnet. Im Extremfall hätte das 169 Jahre Haft bedeutet. Trotzdem plädierte Schmidt Monate hindurch auf unschuldig. Vor zwei Wochen kam dann die Wende. Schmidts Anwälte informierten den Richter, dass ihr Mandant geständig sei. Das Schuldbekenntnis sollte am heutigen Freitag am Nachmittag erfolgen.
Durch diesen Deal mit den US-Behörden verliert Schmidt die Chance, sich vor Gericht zu verteidigen und im Erfolgsfall einen Freispruch zu erwirken. Er senkt aber das Risiko einer langen Haftstrafe. Im schlimmsten Fall drohen jetzt sieben Jahre.

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