Vorarlberg und AMS investieren 68 Mio. in Beschäftigung

Johannes Kopf, Vorstand des Arbeitsmarktservice (AMS).
Landeshauptmann Wallner, AMS-Vorstand Kopf und AMS-Landesgeschäftsführer Bereuter stellten einen Maßnahmenkatalog vor.

Qualifizierungsmaßnahmen bilden den Schwerpunkt, wenn das Land Vorarlberg und das AMS im kommenden Jahr insgesamt 68 Mio. Euro für aktive Arbeitsmarktpolitik in Vorarlberg ausgeben wollen. LH Markus Wallner (ÖVP), AMS-Vorstand Johannes Kopf und der AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter stellten am Montag dazu einen Maßnahmenkatalog vor.

Innerhalb weniger Monate habe sich das Bild gedreht, erklärte Kopf bei der Pressekonferenz im Ausbildungszentrum Vorarlberg in Hohenems: "Seit März sinkt die Arbeitslosenquote, da habe ich erstmals das Wort Trendwende in den Mund genommen, jetzt, im Herbst, klagen bereits alle über Facharbeitermangel." Am "Hochtechnologiestandort Vorarlberg" (Wallner) sei diese Situation besonders ausgeprägt, unterstrich AMS-Landeschef Bereuter: "Die Zahl der offenen Stellen ist im Vergleich zum Vorjahr und beinahe 65 Prozent gestiegen."

"Vollbeschäftigung in Griffweite"

Gestiegen ist auch der Beschäftigtenstand insgesamt, weshalb Wallner angesichts der erfreulichen Konjunkturprognosen bereits davon sprach, in Vorarlberg "Vollbeschäftigung in Griffweite" zu haben. Die dazu erforderlichen Stellenbesetzungen sollen vor allem aus zwei Bereichen kommen: den besser bzw. überhaupt qualifizierten Jugendlichen, aber auch aus dem Pool der Flüchtlinge.

Rund 1.900 neue Arbeitsplätze sollen 2018 durch den Schwerpunkt "Auffangnetz" für Junge unter 25 Jahre besetzt werden. Dazu wollen Land und AMS allein 11,2 Mio. Euro investieren, etwa in den Ausbau der Qualifizierungsangebote. Weitere 1,8 Mio. Euro sind dafür vorgesehen, Geringqualifizierte weiterzubilden. Die Statistik spricht nämlich eine eindeutige Sprache: Unter jenen, die nur einen Pflichtschulabschluss vorweisen, beträgt die Arbeitslosenquote in Vorarlberg 13,5 Prozent, unter jenen mit Lehrabschluss lediglich 4,7 Prozent. Deshalb laute das Generalmotto "Ausbildung vor Vermittlung", so Bereuter.

Das gelte auch für die relativ hohe Flüchtlingszahl in Vorarlberg. Seit 2015 hat sich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten aus den Hauptflüchtlingsländern auf derzeit 1.380 beinahe verdreifacht. Wallner und Bereuter sehen das Potenzial bei weiteren 1.000 Flüchtlingen, die 2018 von der Mindestsicherung und begleitenden Maßnahmen wie vor allem Deutschkursen, "an das AMS weitergegeben werden können". Damit sollte Ende 2018 bei der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt in Vorarlberg der Löwenanteil bewältigt sein.

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