Volkswagen ist 2014 vorsichtig unterwegs

Autobauer erreicht dank China Absatzziel früher, Unsicherheiten wegen Ukraine-Krise und USA-Schwäche.

Für Martin Winterkorn war es ein erfolgreiches Jahr 2013. Der Chef des größten europäischen Autobauers Volkswagen verdiente 15 Millionen Euro, um eine halbe Million mehr als im Jahr zuvor. Insgesamt erhielten die neun Vorstände 64,1 Millionen. Auch die Aktionäre dürfen sich freuen: Die Dividende wird um 50 Cent je Aktie angehoben. "Der VW-Konzern hat all seine Ziele erreicht, ja sogar übertroffen", sagte Winterkorn gestern, Donnerstag, auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin. Der operative Gewinn legte erneut leicht auf 11,67 Mrd. Euro zu.

Zehn Millionen

Aus dem Joint Venture in China kommen 4,3 Mrd. Euro dazu. Der Absatz kletterte von 9,3 auf 9,7 Mio. Stück (davon bereits drei Millionen in China). Heuer soll die Zehn-Millionen-Marke geknackt werden, vier Jahre früher als geplant. In diesem Tempo soll es aber nicht zwingend weitergehen. "Unser Anspruch lautet jetzt mehr denn je qualitatives Wachstum", sagte Winterkorn. Dazu sollen vor allem Synergiepotenziale gehoben werden, etwa durch die Baukastenstrategie. Dabei fußen verschiedene Modelle auf denselben Grundlagen. Wichtiger Punkt ist auch die Integration des Lkw-Bauers Scania. Geht das Übernahmeangebot durch, muss VW 6,7 Mrd. Euro für die restlichen 38 Prozent der Anteile zahlen. Analysten bewerten diese Summe kritisch, Winterkorn hob erneut das Einsparpotenzial von 650 Mio. Euro pro Jahr hervor.

15 Mio. Euro Gehalt für Winterkorn

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Für den VW-Boss war das abgelaufene Jahr "extrem anspruchsvoll". Und er bleibt "vorsichtig". Denn laut Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch ist die Situation in Europa alles andere als einfach, und in den Wachstumsmärkten drohen erneut negative Währungseffekte, insbesondere beim russischen Rubel infolge der Ukraine-Krise. In Russland selbst hat VW 6000 Mitarbeiter, die Mehrzahl in einem Werk in Kaluga.

Nachholbedarf ortet Winterkorn bei SUVs sowie auf dem größten Automarkt USA. "Die Verkaufszahlen werden wieder nach oben gehen." Bis 2018 will er eine Million Fahrzeuge absetzen. 2013 waren es erst 612.000, ein mageres Plus von 2,6 Prozent in einem wieder stark wachsenden Markt.

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