Volkswagen-Fahrer in den USA bangen um Pferdestärken

Ein SUV als Hoffnungsträger für den US-Markt: Volkswagen Cross Coupe GTE
Einige VW-Besitzer lehnen die Umrüstung ihres Autos grundsätzlich ab.

Stinksauer waren in den USA viele VW-Fahrer nach Bekanntwerden der Manipulation von Abgastests. "Wenn ich fahre, habe ich das Gefühl, die ganze Gegend zu verpesten", machten umweltbewußte Kalifornier ihrem Unmut Luft. Auch Arnold Schwarzenegger ließ via Facebook wissen, er sei "höllisch wütend" auf VW (der KURIER berichtete).

Keine Umrüstung erwünscht

Die Mehrheit der VW-Fahrer denkt aber offenbar nicht so ökologisch. Alan Brown, Chef des VW-Händlerverbandes, sagte der Zeitung Die Welt: Hauptsorge der US-Kunden sei, "wie sich ein Umbau der Wagen auf die PS-Leistung auswirken wird". So gebe es Fahrzeugbesitzer, die eine Umrüstung ihres Volkswagens grundsätzlich ablehnten. Auch bei Neukäufen dürfte das befürchtete "Stinker-Image" vorerst nicht zum Tragen kommen. US-Händler verzeichneten seit Bekanntwerden der Affäre nur einen leichten Umsatzrückgang.

Es droht "Bedeutungslosigkeit"

Scharfe Kritik übte Brown aber an der Modellauswahl des deutschen Autobauers: "Die Modelle waren veraltet und auch noch überteuert für den amerikanischen Markt". Volkswagen habe es seit Jahren nicht verstanden, die richtigen Autos für den wichtigen US-Markt zu bauen. Ein neuer auf US-Kunden zugeschnittener Mid-Size-SUV sollte die Wende bringen, doch statt des erhofften Neustarts steht nun die Bewältigung des Dieselskandals auf dem Programm. Angesichts eines Marktanteils von zwei Prozent drohe Volkswagen in den USA das Abrutschen in die "Bedeutungslosigkeit".

Kommentare