voestalpine muss Sparprogramm nochmals verschärfen

voestalpine muss Sparprogramm nochmals verschärfen
Es sind aber keine Stellenstreichungen "im größeren Stil" geplant.

Die schwache Konjunktur und der Verfall der Rohstoffpreise hinterlassen auch bei der voestalpine ihre Spuren. Der Sparkurs wird verschärft: "In den nächsten zwölf Monaten kommen noch einmal 100 Mio. Euro drauf", kündigte Konzernchef Wolfgang Eder heute, Mittwoch, an. Das im März 2014 gesetzte Sparziel bis Ende des Geschäftsjahres 2016/17 (per Ende März) wird somit auf 1 Mrd. Euro aufgestockt.

Das bereits laufende "Optimierungsprogramm" sah Einsparungen in Höhe von 900 Mio. Euro vor. 420 Mio. Euro davon entfallen auf den Stahlbereich des börsennotierten Linzer Unternehmens.

Keine Stellenstreichungen

Es drohen aber keine Stellenstreichungen im größeren Stil, wie versichert wurde. Vielmehr sollen Prozesse in vergleichsweise neuen Anlagen im Stahlbereich am Standort Linz und bei neuen Anlagen im Automotive-Bereich verbessert und so die Kosten gesenkt werden. "Wir haben nicht vor, irgendwo großflächige Maßnahmen im Mitarbeiterbereich zu setzen - wir sind in allen Bereichen gut ausgelastet", betonte Eder in einer Telefonkonferenz. "Es geht nicht um Personalabbau."

Im Bereich Metal Engineering in Kindberg (Steiermark), wo Nahtlosrohre hergestellt werden, wird wegen der schlechten Marktentwicklung im Energiebereich bereits eine Schicht weniger gefahren. Dafür sei aber in der Schienenfertigung in Donawitz (ebenfalls Steiermark) eine Schicht dazugekommen. In den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres stieg die Zahl der Mitarbeiter weltweit um gut 3 Prozent auf 47.900.

Gut zwei Drittel der Einsparungen sollen aus dem Stahlbereich sowie dem Automobil- und Profilbereich kommen, ein knappes Drittel aus der Konzerndivision Special Steel (Edelstahl) und Metal Engineering.

Mitte November 2015 war früheren Angaben zufolge erst die Hälfte des nunmehr 1 Mrd. Euro schweren Sparprogramms realisiert. Der Rest folgt nun in den kommenden Monaten bis Ende März 2017. Nach dem Ausbruch der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise setzte der Stahl- und Technologiekonzern schon einmal massiv den Rotstift an: Zwischen 2009 und 2012 wurden bereits 600 Mio. Euro eingespart. Zwischen 2014 und 2017 ist nun noch einmal 1 Mrd. Euro fällig.

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