Voestalpine auf der Überholspur

Musste die Gewinnprognose für das Gesamtjahr um 100 Millionen Euro zurückschrauben.
Hochfester Stahl ist billiger als Aluminium: Der börsenotierte Stahlkonzern will in seiner Autozuliefersparte mit Spezialprodukten kräftig Gas geben.

Mit einer neuen Technologie will die voestalpine die Konkurrenz in der Autozulieferbranche abhängen. Nach mehreren Jahren Entwicklungsarbeit ist es gelungen, eine Produktionsmethode für feuerverzinkten, hochfesten Stahl (phs-ultraform) zu entwickeln. Andere Werkstoffe wie etwa Aluminium sind bei gleicher Festigkeit deutlich teurer und benötigen auch einen größeren Querschnitt, um den Belastungen Stand zu halten.

„Ich gehe davon aus, dass wir den Umsatz im Automotiv-Bereich in den kommenden Jahren verdoppeln werden“, lautet daher die Prognose von Unternehmenschef Wolfgang Eder. Derzeit liegt der Umsatz der voestalpine in dieser Sparte bei 1,1 Milliarden Euro. Bereits beim Genfer Automobilsalon vom 8. bis 18. März wird eine lasergeschweißte Tür aus phs-ultraform präsentiert.

Einzigartig

Die voestalpine ist weltweit das einzige Unternehmen, das diesen Werkstoff anbietet. Karosseriebauteile könnten auch aus Karbon gefertigt werden. Wegen des hohen Preises wird dieses Material allerdings nur in der Formel 1 verwendet.

Die phs-ultraform ist nicht nur für die Autozulieferindustrie interessant. „Wir sind erst am Beginn dieser neuen Produktfamilie“, rechnet Eder mit weiteren Innovationen. Die ersten Versuchsreihen für das Herstellen von phs (press hardening steel) begannen 2003. Die Stahlplatinen werden gepresst und dann auf 900 Grad Celsius erhitzt. Bei der anschließenden Abkühlung auf 70 Grad binnen einiger wenigen Sekunden werden die Bauteile gehärtet und in ihrer endgültigen Form fixiert.

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