VIG: Schutzwall gegen feindliche Übernahme

VIG: Schutzwall gegen feindliche Übernahme
Zum Abschied sichert Günther Geyer den Versicherungskonzern gegen Übernahmeversuche ab. Fall Buwog: „Keine Provision an Hochegger“.

Fast schon eine Allergie“ gegen Übernahmeversuche hat Günter Geyer, langjähriger Chef der Vienna Insurance Group (vormals Wiener Städtische). Quasi zum Abschied hat Geyer den 25.000 Mitarbeiter großen Versicherungskonzern gegen feindliche Übernahmeversuche abgesichert.

Haupteigentümer der in 25 Ländern engagierten Gruppe ist zu 70 Prozent der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsverein, der Rest notiert an der Börse. Der Verein, an dessen Spitze Geyer Anfang Juni wechseln wird, bestimmt Strategie und Grundsatzpolitik des Konzerns und entsendet die Aufsichtsräte. Durch eine Satzungsänderung wird garantiert, dass der Verein selbst dann über das operative Geschäft bestimmt, sollte sein Anteil unter 50 Prozent fallen – etwa durch eine Kapitalerhöhung.

Vor rund einem Jahrzehnt, als die Wiener Städtische ihre Verflechtung mit der Bank Austria lösen wollte, „waren sehr große Unternehmen sehr stark daran interessiert, sich bei uns zu beteiligen. Ohnedies alles freundlich und so weiter“, erinnert sich Geyer an die „schwierigste Zeit“ seiner Unternehmensführung. Bank Austria und Städtische hielten gegenseitig jeweils fünf Prozent samt Mitspracherechten. Die Entflechtung nach dem Verkauf der Bank an die deutsche HVB kostete die Städtische damals die stolze Summe von 300 Millionen Euro.

Buwog

Bei der Privatisierung der Buwog war die VIG neben der Immofinanz Mitglied des von der RLB Oberösterreich angeführten Konsortiums. Der Ex-Lobbyist Peter Hochegger, der beim Buwog-Verkauf fast zehn Millionen Euro Provision erhielt, sei gegenüber der VIG nie ein Thema gewesen, betont Geyer. Man habe auch nie Provision bezahlt. Der Verleumdungsklage der RLB gegen Ex-Immofinanzchef Petrikovics – der erklärte, die RLB habe die Hälfte der Hochegger-Provision gezahlt – hat sich die VIG angeschlossen.

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