Viertel aller faulen Kredite bei italienischen Banken

Eurozone: Neue EZB-Daten zeigen Schwierigkeiten der italienischen Banken auf.

Neue Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) untermauern die Schieflage des italienischen Bankensystems. Die führenden Institute von Mailand bis Catania kommen inzwischen für deutlich mehr als ein Viertel aller faulen Kredite der größten Banken in der Eurozone auf, wie aus am Dienstag veröffentlichten EZB-Statistiken hervorgeht.

Insgesamt ächzten die 14 wichtigsten Geldhäuser des Landes im zweiten Quartal unter mehr als 271 Mrd. Euro an notleidenden Darlehen. Gemessen am Gesamtberg an Risikodarlehen der 124 größten Banken im Euroraum von rund 937 Mrd. Euro sind das immerhin 29 Prozent.

Griechenland Schlusslicht im Euroraum

Den Daten zufolge waren mehr als 16 Prozent aller Kredite von Italiens führenden Banken im zweiten Quartal ausfallgefährdet. Zum Vergleich: In Deutschland waren dies bei den 22 wichtigsten Instituten lediglich 2,55 Prozent aller Darlehen. Schlusslicht im Euroraum war Griechenland. Fast die Hälfte aller Darlehen der vier größten Institute des Agäis-Staates waren ausfallgefährdet.

In Italien ist der hohe Bestand an faulen Krediten eine Folge der jahrelangen Wirtschaftsflaute. An der Mailänder Börse stehen Bankaktien schon seit Monaten unter Beschuss. Der Index für Finanztitel verlor seit Jahresbeginn rund 52 Prozent. Italiens größte Filialbank Intesa Sanpaolo hatte im dritten Quartal ihre Rückstellungen für faule Kredite um fast ein Fünftel nach oben gesetzt.

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