Verbund streicht Jobs und Investitionen

Das Stromnetz soll ausgebaut werden, aber langsamer als geplant.
Der tiefe Strompreis zehrt am Gewinn. 250 Mitarbeiter müssen bis zum Jahr 2020 gehen.

Österreichs größter Wasserkraft-Stromproduzent Verbund leidet unter einem „miserablen Umfeld“: Der extrem tiefe Großhandels-Strompreis lässt die Gewinne schmelzen. Das Sparprogramm vom Herbst des Vorjahres, das schon 250 Mitarbeitern den Job kostete, wird daher verdoppelt.

Bis 2020 müssen weitere 250 Beschäftigte gehen. Der Personalabbau soll möglichst „sozialverträglich durch natürliche Abgänge“ erfolgen. Derzeit beschäftigt der Stromkonzern noch rund 3200 Mitarbeiter. Gestrichen werden Stellen zum einen bei den Wärmekraftwerken, die mangels Wirtschaftlichkeit geschlossen oder zumindest vorübergehend stillgelegt werden. Zum anderen trifft der Sparkurs Beschäftigte in der Zentrale in Wien.

Wie viel Kosten sich der Verbund durch diesen Personalabbau erspart, steht noch nicht fest. Das im Vorjahr geschnürte Sparprogramm soll 130 Millionen Euro gebracht haben. Gekürzt werden sollen auch die Investitionen. 1,5 Milliarden Euro waren ursprünglich bis 2018 vorgesehen. Der Großteil davon sollte in den Netzausbau fließen.

Hoch verschuldet

Eines der großen Probleme des Verbund ist die hohe Verschuldung. Die Investitionen in den vergangenen Jahren wurden großteils fremdfinanziert. Rund vier Milliarden Euro beträgt die Nettoverschuldung.

Da aus dem Stromgeschäft auf Jahre hinaus keine großen Gewinnsteigerungen zu erwarten sind, will der Verbund mit Kostensenkungen die Erträge erhöhen. Das Geld soll dann vorwiegend zum Schuldenabbau verwendet werden. Für Wachstumsinvestments aber bleibt wenig.

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