Tesla und das Verkaufsverbot in den USA

US-Unternehmen möchte China zum größten Auslandsmarkt ausbauen
In New Jersey wurde dem Elektroauto-Hersteller der Verkauf in unternehmenseigenen Läden untersagt.

Auto des Jahres" in Schweden und Norwegen, "Stilvollstes Auto" in der Schweiz, "Auto des Jahres - Ehrenpreis" in Dänemark: An Auszeichnungen mangelt es dem Modell S des Elektroauto-Herstellers Tesla nicht. Und auch die Nachfrage stimmt: Mitte 2012 wurde das sportliche Model, das in der günstigsten Variante um die 70.000 Dollar kostet, eingeführt und verkaufte sich 2.650 mal. 2013 wurden dann schon rund 22.500 Stück ausgeliefert und das trotz negativer Schlagzeilen über in Flammen stehende Wagen (mehr dazu...). Für heuer erwartet das Management einen Absatzsprung von 55 Prozent.

In drei Jahren möchte Tesla dann ein günstigeres Modell für den Massenmarkt vorstellen. Um den Gesamtpreis drücken zu können, müssten vor allem die Batterien billiger werden. So präsentierte Gründer und Visionär Elon Musk im Februar Pläne über eine riesige Batteriefabrik (mehr dazu...). Bis 2020 sollen in dem Werk mehr Lithium-Ionen-Akkus produziert werden, als in allen heutigen Fabriken zusammen. Mithilfe der Fabrik sollen die Autoverkäufe auf eine halbe Million hochgeschraubt werden, erklärte Tesla in seinem Firmenblog.

Direktverkauf untersagt

Doch in den USA bläst dem Autobauer ein rauer Wind entgegen. Die Verkehrsregulierungsbehörde Motor Vehicle Commission in New Jersey hat jüngst den Direktverkauf von Autos untersagt. Und das trifft das Geschäftsmodell von Tesla besonders hart: Denn Tesla verkauft seine Fahrzeuge nicht über ein Netz unabhängiger Autohändler sondern direkt in unternehmenseigenen Schauräumen.

Angetrieben von der Befürchtung, Tesla könnte lang etablierte Vertriebsmodelle umstoßen, drängten viele US-Händler Lokalpolitiker zu Gegenmaßnahmen. Es könnte ja schließlich passieren, dass auch andere Automarken künftig den Verkauf selbst in die Hand nehmen, womit die Autohändler ja ihrer Geschäftsbasis beraubt würden.

Angriff auf freien Markt

Tesla ist von der neuen Regelung erwartungsgemäß wenig begeistert und nannte die Entscheidung "einen Affront gegen das Konzept der freien Marktwirtschaft". Auch klagt der Autobauer, dass die neuen Regeln der Verkehrsbehörde nicht durch die Legislative mitsamt öffentlichen Anhörungen gelaufen ist.

Gemäß der neuen Regelung kann Tesla seine zwei bestehenden Filialen in New Jersey nicht weiterführen wie gehabt – auch die ambitionierten Expansionspläne werden damit durchkreuzt. New Jersey ist nach Texas und Arizona nämlich schon der dritte US-Bundesstaat, in dem Tesla der Direktverkauf verboten ist. Weitere könnten folgen.

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