US-Wirtschaft schwächelt weiterhin

US-Wirtschaft schwächelt weiterhin
Die US-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine: Im zweiten Quartal wuchs die Wirtschaftsleistung der USA langsamer, als angenommen.

Die Wirtschaft der größten Volkswirtschaft der Welt kommt nicht richtig in Fahrt. Im zweiten Quartal ist sie noch langsamer gewachsen als gedacht. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA stieg von April bis Juni mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,0 Prozent. Das gab das Handelsministerium am Freitag in einer zweiten Schätzung bekannt und musste damit die erste Schätzung nach unten revidieren: Darin war man noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent ausgegangen. Analysten hatten für das zweite Quartal im Schnitt mit einem annualisierten Anstieg von 1,1 Prozent gerechnet.

Grund für Wachstumskorrektur: Die Exporte wuchsen mit 3,1 Prozent deutlich schwächer als erwartet. Allerdings gaben die Verbraucher 0,4 Prozent mehr aus als im Vorquartal. Für die Konsumausgaben hatten die Statistiker ursprünglich nur ein Plus von 0,1 Prozent gemeldet.

Sorgen um ein Abflauen der Erholung in den USA hatten zuletzt Ängste vor einer weltweiten Rezession geschürt und die globalen Aktienmärkte auf Talfahrt geschickt. Haupthindernis für ein stärkeres Wachstum in den USA ist der schwache Arbeitsmarkt.

Fed-Chef stellt Konjunkturhilfen in Aussicht

Die US-Notenbank Federal Reserve steht wegen der Wirtschaftsflaute kurz vor weiteren massiven Konjunkturhilfen: Um die Konjunktur zu stärken, sei die Fed "bereit" zu handeln. Dazu stünden ihr zahlreiche Instrumente zur Verfügung. Welche Maßnahmen Ben Bernanke konkret ergreifen will, ließ der Fed-Chef am Freitag auf dem traditionellen jährlichen Zentralbankertreffen in Jackson Hole in den Rocky Mountains, aber noch offen. Der Offenmarktausschuss (FOMC) werde darüber bei seinem nächsten Treffen Ende September beraten, so der Notenbankchef. Das Treffen wird von einem auf zwei Tage verlängert.

An den Finanzmärkten war vor der Rede Bernankes über eine weitere geldpolitische Lockerung (QE3) in den USA spekuliert worden. An den Börsen fielen zunächst die Kurse.

Zweifel an QE3

Kurz vor der mit Spannung erwarteten Rede Bernanke hat ein anderen wichtiger Zentralbanker Zweifel am Nutzen einer weiteren geldpolitischen Lockerung in den Vereinigten Staaten geäußert. "Ich bin mir nicht sicher, ob mehr quantitative easing angesichts der Probleme, die wir haben, hilfreich wäre", sagte der Chef der regionalen Fed von Philadelphia, Charles Plosser, am Freitag dem Fernsehsender CNBC.

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