US-Tabakriesen klagen gegen Ekelbilder

US-Tabakriesen klagen gegen Ekelbilder
Leichenbilder und schwarze Lungen: Die Tabakkonzerne wollen nicht gezwungen werden, auf eigene Produkte abschreckende Bilder zu kleben.

Eine Leiche mit Schlitz am Brustkorb, Raucherlunge, Loch im Hals: Die amerikanischen Tabakkonzerne gehen in die Offensive und wehren sich gegen die bald vorgeschriebenen Ekelbilder auf Zigarettenschachteln. Vier von fünf der größten Tabakfirmen in den USA klagen gegen ihre Regierung.

Die US-Drogenbehörde (FDA) hatte neun drastische Warnungen bestimmt, die abwechselnd auf die Packungen gedruckt werden sollen - jeweils auf die gesamte obere Hälfte der Vorder- und der Rückseite. Spätestens ab Oktober 2012 sollen alle Schachteln in den USA mit diesen Fotos versehen sein.

Mit den neuen Hinweisen seien sie gezwungen, Warnungen der Regierung vor dem Rauchen sichtbarer anzubringen als ihren eigenen Markennamen, heißt die Reaktion aus der Milliarden-Industrie. Nie zuvor in den USA seien Hersteller eines legal produzierten Produkts verpflichtet worden, auf ihrer eigenen Verpackung und in ihrer Werbung eine emotional aufgeladene Botschaft der Regierung zu übermitteln, mit der erwachsene Verbraucher dazu gedrängt werden, ihre Produkte zu meiden, heißt es in der Klage. Obendrein verstoße die Vorschrift gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Philip Morris hält sich raus

Ein weiterer Grund, für die Konzerne vor Gericht zu ziehen: Die neuen Aufdrucke würden Millionen Dollar kosten. Der Grund seien neu anzuschaffende Maschinen, um die Warnungen häufig wechseln zu können.

Die Kläger sind R.J. Reynolds, Lorillard, Commonwealth Brands, Liggett Group und Santa Fe Natural Tobacco Company. Altria Group, Mutterkonzern des größten US-Zigarettenherstellers Philip Morris, hat sich der Klage nicht angeschlossen.

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