US-Schuldenstreit: L.A. herabgestuft

US-Schuldenstreit: L.A. herabgestuft
Moody's hat die Kreditwürdigkeit von Los Angeles um eine Note herabgestuft. Im US-Schuldenstreit verhärten sich die Fronten.

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit der kalifornischen Millionenmetropole Los Angeles um eine Note von Aa2 auf Aa3 herabgestuft. Die derzeit langsame wirtschaftliche Erholung deute darauf hin, dass die Einnahmen der zweitgrößten Stadt der USA weiter hinter ihren Ausgaben zurückblieben, erklärte Moody's am Dienstag. Den langfristigen Ausblick erhöhte die Agentur auf stabil von negativ.

Wie andere Großstädte im Bundesstaat Kalifornien leidet auch Los Angeles unter dem Zusammenbruch des Immobilien- und Hypothekenmarkts, Kaufzurückhaltung und hoher Arbeitslosigkeit. Die Stadt habe zwar erhebliche Fortschritte bei der Konsolidierung ihres Etats gemacht, doch schlügen Entschädigungen für ausscheidende Mitarbeiter und höhere Pensionsausgaben negativ zu Buche, teilte Moody's weiter mit.

Fronten im Schuldenstreit weiter verhärtet

Im Schuldenstreit in den USA stehen sich die oppositionellen Republikaner und die Demokraten von Präsident Barack Obama auch nach einem weiteren Spitzengespräch unversöhnlich gegenüber. Den dritten Tag infolge traf Obama am Dienstag führende Vertreter beider Parteien, ohne dass sich in den zwei Stunden eine Lösung abzeichnete. In einem Interview mit dem TV-Sender CBS warnte der Präsident, dass die Regierung ohne eine Erhöhung der Schuldenobergrenze bis zum 2. August die Zahlungen an Pensionisten, ehemalige Soldaten und andere Empfänger staatlicher Leistungen nicht mehr garantieren könne.

Der Kongress streitet seit Monaten über eine Erhöhung des gesetzlichen Schuldenlimits, das derzeit bei rund 14,3 Billionen Dollar (10,1 Billionen Euro) liegt. Sollten die Verhandlungen scheitern, droht den USA die Zahlungsunfähigkeit - mit unabsehbaren Folgen für die Finanzmärkte. Obama hatte Demokraten und Republikanern im Kongress eine Frist für eine Einigung bis zum Freitag kommender Woche gesetzt, um das Gesetz noch rechtzeitig durch Senat und Repräsentantenhaus, wo die Republikaner der Mehrheit haben, zu bekommen.

Hintertürchen

Der Anführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, schlug unterdessen einen Plan vor, wie eine Zahlungsunfähigkeit auch ohne Einigung im Kongress verhindert werden könne. In einem komplexen Verfahren könnte Obama demnach bis zum Herbst 2012 die Staatsverschuldung schrittweise um weitere 2,5 Billionen Dollar anheben. Der Widerstand der Republikaner würde zwar zu einer Ablehnung durch den Kongress führen, diese könnte Obama aber mit einem präsidentiellen Veto übergehen. Damit würden die Republikaner die politische Verantwortung für die neuen Schulden auf den Schultern Obamas und seiner Demokraten abladen. Zugleich müsste sich die Opposition nicht den Forderungen Obamas nach Steuererhöhungen für Reiche beugen.

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