US-Börsen geht die Luft aus

US-Börsen geht die Luft aus
Experte sieht aber keinen Grund zur Sorge.

Die US-Börsen haben am Dienstag deutlich tiefer geschlossen und den bereits vierten Handelstag in Folge Kursverluste verzeichnet. Der Dow Jones fiel um 1,14 Prozent, der breiter gefasste S&P-500 gab um 1,24 Prozent nach. Erstmals seit Oktober hat er damit an einem Tag mehr als ein Prozent verloren. Investoren müssten sich aber keine Sorgen machen, sagt Erste Group-Chefanalyst Fritz Mostböck im KURIER-Gespräch.

US-Börsen geht die Luft aus

KURIER: Ist die Party nach der Wahl von Donald Trump nun vorbei?

Fritz Mostböck: Die Entwicklung der vergangenen Tage ist nicht besorgniserregend, weil es zuvor überraschend stark nach oben gegangen ist. Wir haben mit einer Schwäche schon gerechnet, der Rückschlag ist nicht so schlimm und noch innerhalb des Aufwärtstrend.

Was ist die Ursache für den Rückschlag?

Gewinnmitnahmen, das ist durchaus nachvollziehbar.

Und nicht die täglichen Nachrichten rund um Trump?

Nein. Ob er abgehört wurde oder nicht, ist für die Börsen ein Null-Event. Das ist nur für Trump wichtig.

Aber seine Politik hat doch Auswirkungen - zumindest indirekt - auf die Finanzmärkte.

Auf politischer Ebene hat er bisher kaum etwas fundamentales weitergebracht. Dekrete zu unterschreiben ist eine Geschichte, die Umsetzung zeigt dann, ob es politisch möglich ist. Aber sein Handeln kann man erst beurteilen, wenn es in der Realwirtschaft angekommen ist. Und bis dahin machen die Unternehmen unabhängig davon Gewinne. Wir erwarten für heuer ein Gewinnwachstum von zehn Prozent, das ist nicht schlecht.

Besonders gelitten haben in den vergangenen Tagen Bankaktien. Hier steht die Befürchtung im Raum, dass die geplanten Lockerungen der strengen Regeln nicht so schnell kommen werden wie erhofft.

Selbst wenn: Die US-Banken stehen besser da als die europäischen. Sie machen wieder hohe Gewinne.

Was sollen Anleger nun tun?

Der Markt ist nicht billig, das Kurs-Gewinn-Verhältnis in den USA mit dem Faktor 19 schon sehr hoch. Aber im Niedrigzinsumfeld bleibt gar nichts anderes übrig, als in Aktien zu investieren.

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