USA

Hauspfändungen: Banken büßen mit 8,5 Mrd. Dollar

epa03413883 A building is reflected in the window of a Bank of America branch in New York City, New York, USA, 28 September 2012. Bank of America agreed to pay 2.43 billion US dollars to settle claims that it misled investors in its 2009 acquisition of Merrill Lynch & Co. EPA/ANDREW GOMBERT
Fehlehrhafte Hauspfändungen kommen zehn US-Banken teuer zu stehen - sie müssen Häuslbauer entschädigen.

Fehlerhafte Hauspfändungen kommen die großen US-Kreditinstitute erneut teuer zu stehen. Zehn Banken und Finanzdienstleister haben am Montag einem 8,5 Mrd. Dollar (6,6 Mrd. Euro) schweren Vergleich mit staatlichen Bankenregulierern zugestimmt, darunter die Bank of America, JPMorgan Chase und die Citigroup.

3,3 Milliarden für Häuslbauer

Mehr als 3,8 Millionen Schuldner, deren Häuser in den Jahren 2009 und 2010 in die Zwangsvollstreckung geraten sind, sollen von dem Vergleich profitieren. 3,3 Mrd. Dollar sind als direkte Zahlungen vorgesehen. Die restlichen 5,2 Mrd. Dollar entfallen auf Erleichterungen bei Kreditverträgen. Pro Fall sollen zwischen ein paar hundert und 125.000 Dollar fließen.

Über den bevorstehenden Vergleich hatten US-Medien bereits berichtet, nun kam die Bestätigung durch den Bankenregulierer OCC sowie die Notenbank Fed. Allerdings war zuvor von 10 Mrd. Dollar die Rede gewesen und 14 teilnehmenden Finanzfirmen. Weitere Vergleiche sollen nach Auskunft der Fed jedoch folgen.

Zweifelhafte Methoden

Die US-Banken stehen seit Jahren wegen fragwürdiger Methoden bei Zwangsvollstreckungen in der Kritik. Das Thema ist in den USA brandheiß, weil durch das Platzen der Immobilienblase und die anschließende Finanz- und Wirtschaftskrise Millionen Amerikaner ihr Eigenheim verloren haben. Sie konnten ihre Kreditraten nicht mehr zahlen. Viele Schuldner landeten dabei zu Unrecht auf der Straße, wie die Bankenregulierer sagen.

Vor allem das sogenannte Robo-Signing hatte für Empörung gesorgt. Übersetzt bedeutet dies "roboterhaftes Unterschreiben". Gemeint ist damit, dass überlastete Sachbearbeiter sich angesichts der schieren Masse der Fälle kaum Zeit für eine eingehende Prüfung der Unterlagen genommen haben, sondern stattdessen im Minutentakt die Pfändungsbescheide erstellten.

Bereits im Februar 2012 gab es deshalb einen 25 Mrd. Dollar schweren Vergleich zwischen den Generalstaatsanwälten der US-Bundesstaaten sowie einer Reihe an Großbanken.

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