US-Aktien: Teuer, aber die Konzerne stehen besser da

Die Billigkette Costco wäre von Trumps Politik negativ betroffen.
Die Wirtschaft floriert, die Nachfrage ist groß. US-Werte sollten auch unter Trump weiter zulegen – vorerst.

Donald Trump will mit Handelsschranken und Strafzöllen die Wirtschaft im Land stärken. "Tatsächlich produzieren wir schon eine Menge im eigenen Land, weil es somit keine wochenlangen Anlieferungen gibt", sagt der US-Amerikaner Peter Shapiro, Analyst beim Fondsanbieter Comgest. "Wir sind eine wettbewerbsfähige Wirtschaft, sie ist im sehr guten Zustand."

Erstmals seit Jahren steige die Zahl derer, die von sich aus kündigen und einen anderen Job suchen. Die Arbeitskosten seien gleich hoch wie in China und niedriger als in anderen westlichen Ländern bei gleichzeitig deutlich höherer Produktivität. Das alles führe dazu, dass die Gewinne der US-Konzerne deutlich höher seien als jener anderswo. Das wirkt sich auch auf die Aktienkurse aus, die schon stark gestiegen sind und dies auch weiter tun würden, so Shapiro. Die Aktien seien aber zugleich auch schon entsprechend teuer.

Falsche Antworten

Trotz der guten Lage hat Trump die Wahl gewonnen. "Er hat die Probleme vieler Menschen in weiten Teilen des Landes angesprochen", sagt Shapiro. Seine Antworten darauf seien aber die falschen, sie würden die Industrie kaputtmachen. Es würde etwa Jahre dauern, Zulieferketten in die USA zu transferieren, zum Teil wäre es gar unmöglich. Wenn doch, würden die Waren schließlich mehr kosten, was die Inflation nach oben triebe und die Menschen würden weniger konsumieren. Negativ betroffen wären Billigketten wie WalMart, Target und Costco. In Letztere ist Comgest investiert. "Wir verkaufen diese Papiere nicht. Unsere Strategie lautet ’Abwarten’, was Trump wirklich umsetzt."

Ein Verlierer bei Strafzöllen wäre z.B. auch die Aktie von Kansas City Southern Railway, die viele Waren von und nach Mexico liefert. Gewinnen könnten Baukonzerne, sollte es tatsächlich zu Investments in die marode Infrastruktur kommen.

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