Urlaubspläne: Österreicher zieht es auf griechische Inseln

TUI hat das Angebot an Hellas-Flügen heuer um 25 Prozent ausgebaut
Auch Club-Urlaube in der Türkei und Ägypten sind wieder gefragt.

In Sachen Urlaub sind die Österreicher Spätzünder. Während die Skandinavier oder Deutschen gerne schon über Weihnachten den Sommerurlaub unter Dach und Fach bringen, warten die Österreicher traditionell gerne bis ein paar Wochen vor Abreise mit der Buchung. Das hat manch einem schon einen Sommerurlaub auf Balkonien beschert. Weil die Hotels und Strandliegen an den Küsten längst von anderen Nationen reserviert waren, blieben viele mangels Alternativen letztlich zu Hause.

Offensichtlich ist der Österreicher lernfähig und mutiert zum Frühbucher. Diesen Eindruck haben derzeit so gut wie alle Reiseveranstalter, auch TUI-Österreich-Geschäftsführerin Lisa Weddig. Ihr Unternehmen liegt bei den Sommerbuchungen aktuell 25 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das beliebteste Reiseziel der Österreicher, Griechenland, sei sogar noch viel gefragter als im Jahr zuvor (+45 Prozent). Ein Erfolg, der nicht von ungefähr kommt. TUI fliegt künftig mit 19 Maschinen wöchentlich gen Hellas, allesamt exklusiv für TUI-Reisende reserviert. Und die Flieger heben schon ab Ende März ab – drei Wochen früher als bisher. "Vor allem für Paare ist die günstigere Nebensaison interessant", glaubt Wedding, die Chartermaschinen und Hotels auch in den Monaten Mai und Oktober auslasten zu können. Schließlich würde das in Deutschland seit jeher bestens funktionieren.

Auch die zuletzt leeren Clubs in Ägypten und der Türkei verzeichnen in den TUI-Reisebüros wieder mehr Zulauf (+98 bzw. +200 Prozent). Überhaupt scheint der Club-Urlaub eine Art Renaissance zu erleben. Auch aufgrund der Terrormeldungen rund um den Globus, die aufs subjektive Sicherheitsbefinden drücken. Viele buchen nun vorsichtshalber im Reisebüro ein Package mit Flug, Hotel und Transfer. Mit im Paket: Die Garantie, dass der Reiseveranstalter im Fall der Fälle eine reibungslose Rückreise organisiert.

Was das betrifft, haben die Reisemacher ein turbulentes Jahr hinter sich. Jüngstes Beispiel ist die NIKI-Pleite. "Wir haben binnen zehn Tagen alle 7000 Umbuchungen abgeschlossen", sagt Weddig. Die entsprechenden Notfallspläne hatte der Konzern bereits in der Schublade liegen.

Winterstart

Keinen Notfallsplan haben heuer die Veranstalter der Ski-Openings in Österreichs Bergen gebraucht. Der Schnee kam pünktlich zum Saisonauftakt, was sich auch in der Bilanz der Gästenächtigungen widerspiegelt. Die Zahl der Übernachtungen stieg auf 4,82 Millionen und lag damit um 3,4 Prozent über dem bisherigen Rekord-November 2016, berichtet die Statistik Austria.

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