Urlauber flüchten bei Regen in Städte

Sommertourismus: Die Tourismusbranche freut sich über viele Gäste im Juni und bangt um mehr Sonne. Die Städte profitieren.

Die Zeiten, als der Sommerurlaub bereits im Februar gebucht wurde, sind vorbei. Dass sich die meisten Urlauber sehr kurzfristig und oft nach Wetterlage für einen Urlaub entscheiden, macht Hoteliers in Ferienregionen zunehmend vom Wetter abhängig.

Während der Juni der Tourismusbranche Glück in Form von vielen Sonnentagen gebracht hat, lassen die aktuellen Regentage Nervosität aufkommen. "Wir hoffen auf gutes Wetter im August, da starten die drei großen deutschen Bundesländer Bayern, Baden Württemberg und Nordrhein Westfalen in die Ferien - jetzt ist das Wetter ja nicht so gut", sagt Barbara Tschöscher von der Kärnten Werbung. "Wir hoffen, dass am Ende des Sommers ein leichtes Plus herauskommt."

"Auf das spontane Geschäft wirkt sich das durchwachsene Juliwetter negativ aus", bestätigt auch Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung.

Besonders gefragt sind heuer Ferienwohnungen, Privatzimmer und 3-Stern-Betriebe, während die 4/5-Stern-Hotellerie Rückgänge verzeichnete.
Deutsche und Österreicher machen rund 70 Prozent der Urlauber aus, gefolgt von Gästen aus den Niederlanden und Italien. Ausgeblieben sind Urlauber aus Großbritannien und den USA.

Als Profiteure des Wetter-Tiefs entpuppen sich die Städte. Die kühlen Temperaturen lassen viele Gäste von den Seen in die Stadt flüchten, sagt eine Wien-Tourismus-Sprecherin.

Bilanz

Die Zahl der Nächtigungen nahm im 1. Halbjahr um nur 0,4 Prozent auf 64,11 Millionen zu. Allein 9,69 Millionen Nächtigungen (+15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum) wurden im Juni in Österreich gezählt.

Damit wurde das "Mai-Debakel" wettgemacht, so Hans Schenner, Tourismus-Obmann Wirtschaftskammer Österreichs. In einigen Regionen hat es aufgrund des schlechten Wetters an den verlängerten Juni-Wochenenden jedoch Verlierer gegeben.

Juli und August sind freilich wichtiger als die Vorsaison, das Warten auf Sonne geht weiter.

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