Urlaub mit dem Auto: Wo das Tanken am teuersten ist

Vor der Grenze noch tanken ist billiger.
Auslandsreisen: Jeder vierte Österreicher fuhr im Vorjahr nach Italien. Dort kostet der Sprit aber deutlich mehr.

Sommerzeit, Reisezeit: Kommenden Freitag beginnen in Ostösterreich die Sommerferien, womit die ersten Autokolonnen in Richtung Adria loswälzen werden. Die Selbstanreise zum Urlaubsziel liegt wieder voll im Trend: Immerhin 23 Prozent aller Österreicher, die im Vorjahr verreisten, zog es nach Italien, jeder Fünfte fuhr nach Kroatien. Die beiden Adrialänder lagen damit deutlich vor Deutschland, Spanien und Griechenland und haben in den vergangenen Jahren an Attraktivität noch zugelegt, geht aus Daten der Statistik Austria hervor. Nur noch zwei Prozent verbrachten einen Türkei-Urlaub, vor zehn Jahren waren es noch sechs Prozent.

Für alle, die mit dem Auto in den Urlaub reisen, zahlt sich ein Tankstopp vor der Grenze aus: Treibstoff ist in Österreich um einiges billiger als im EU-Durchschnitt, zeigt ein europaweiter Preisvergleich des Verkehrsclubs VCÖ (siehe Grafik unten).

17 Euro mehr

So muss man in Italien für eine Tankfüllung (50 Liter) Eurosuper im Schnitt 75 Euro bezahlen – um 17 Euro mehr als in Österreich. Diesel kostet mit 67,50 Euro um 14 Euro mehr. Etwas geringer ist der Unterschied zu Kroatien und Slowenien. Lediglich in Luxemburg sowie einigen osteuropäischen Ländern ist Tanken billiger.

Eine böse Überraschung droht Dieselfahrern in der Schweiz: Dort zahlen sie für eine Tankfüllung satte 70,50 Euro – nicht nur um 17 Euro mehr als in Österreich, sondern auch um 2,50 Euro mehr als für dieselbe Menge Eurosuper. VCÖ-Experte Markus Gansterer rät, spritsparend zu fahren: Mit Gleiten statt Hetzen, Ausrollen statt Bremsen, früherem Schalten und Dosieren der Klimaanlage lassen sich 15 bis 20 Prozent Sprit sparen.

Home, sweet home

Nur 56 Prozent der Österreicher machten im Vorjahr Urlaub im Ausland, der Rest blieb im Land. Bei den Inlandsurlaubern standen die Steiermark (20 Prozent), Kärnten und Salzburg ganz hoch im Kurs. Die Anreise erfolgte zum Großteil mit dem eigenen Auto, nur jeder Zehnte entschied sich für die Bahn. Der Trend geht seit Jahren zu kürzeren Aufenthalten. Der durchschnittliche Inlandsurlaub im Sommer umfasst 4,1 Nächtigungen, im Ausland verbringen die Österreicher durchschnittlich 7,7 Tage.

Wie stark sich Kurzaufenthalte auf die Nächtigungsstatistik auswirken, zeigen die Zahlen für Mai. Weil die verlängerten Wochenenden um Pfingsten und Fronleichnam heuer in den Juni gefallen sind, gab es im Mai ein empfindliches Nächtigungsminus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nächtigungen der Deutschen gingen sogar um 30 Prozent zurück, dafür kamen mehr Gäste aus Russland, Polen und Tschechien.

Die Österreicher zählen übrigens nicht zu den Reisefreudigsten. Fast ein Viertel fährt laut Statistik Austria das ganze Jahr über nicht auf Urlaub, die Hälfte davon sind über 55 Jahre. Keine Lust, gesundheitliche Gründe oder einfach keine Zeit werden als häufigste Gründe für das Zu-Hause-Bleiben genannt. Nur jeder Zehnte macht sich Sorgen um die Sicherheit.

Urlaub mit dem Auto: Wo das Tanken am teuersten ist
Grafik Bild: Reinhard Vogel

Kommentare